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1. Realienbuch - S. 47

1897 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
47 1849 wurde der alte Bundestag wieder hergestellt. Im Jahre 1848 hatten auch die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen gegriffen. Sie waren zwar mit Dänemark verbunden, hatten aber eine selbständige Verfassung. Christian Viii. aber strebte darnach, Schleswig-Holstein dänisch zu machen. Deutsche Bundestruppen kamen ihnen zu Hilfe. Im Frieden zu Berlin 1850 wurde aber die Lage der Schleswig-Holsteiner durch nichts gebessert. Da starb 1863 Friedrich Vii.von Dänemark. Sein Nachfolger Christian Ix. wollte Schleswig dem dänischen Reiche einverleiben. Sächsische und hannöversche Truppen rückten deshalb in Holstein ein. Da verband sich Wilhelm I. von Preußen und Franz Josef von Österreich zum gemeinsamen Kampfe gegen Däne- mark und besetzten Schleswig. Die Dänen wurden vollständig geschlagen und schloffen 1864 den Wiener Frieden, wodurch die beiden Herzogtümer vollständig von Däne- mark befreit wurden. Im Gasteiner Vertrag 1865 wurde beschlossen, daß Österreich Holstein und Preußen Schleswig verwalten sollte. Doch bald entstand in Sachen der schleswig-holsteinischen Frage Uneinigkeit zwischen Preußen und Österreich. Preußen verlangte Umgestaltung des deutschen Bundes. Dadurch kam es 1866 zum Kriege zwischen Preußen und Österreich, in welchem die Mittelstaaten zu Österreich hielten. Den 16. Juni überschritten die Preußen die sächsische Grenze. Die Hannoveraner wurden am 27. Jnni in der Schlacht bei Langensalza von den Preußen geschla- gen und mußten sich ergeben. Der Hauptkampf fand in Böhmen statt. Drei preu- ßische Armeen unter Prinz Friedrich Karl, Herwarth von Bittenfeld und dem Kron- prinz von Preußen rückten in Böhmen ein. Unter der Leitung Moltkes, des Chefs des preußischen Generalstabes, siegten die Preußen in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Nach dem Waffenstillstand zu Nikolsburg folgte am 23. August 1866 der Friede zu Prag, in welchem Österreich aus Deutschland ausgeschlossen wurde. Preußen errichtete den norddeutschen Bund. Nachdem so eine größere Eini- gung Deutschlands angebahnt war, erfolgte auch nach wenig Jahren der letzte Schritt zur Aufrichtung des deutschen Kaiserreiches. § 21. Der deutsch-französische Krieg v. 1870—1871. Frankreich war unter Napoleon Iii. eifersüchtig auf Preußen und hatte einen Kriegsvorwand seit langem gesucht. Ein solcher sollte bald gefunden werden. Spanien wollte einem Prinzen von Hohenzollern die Krone antragen. Napoleon war dagegen, und der Prinz schlug sie aus. Da verlangte Napoleon von dem im Bade Ems weilenden König Wilhelm von Preußen durch seinen Gesandten Benedetti neue Demütigungen, und als der König dieselben energisch zurückwies, erfolgte am 15. Juli 1870 die Kriegserklärung Frankreichs an Preußen. In 14 Tagen war die ganze deutsche Armee mobil und stand in drei Heeren an der französischen Grenze. Die I. Armee unter dem General v. Steinmetz stand bei Trier, die Ii. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl (dabei die Sachsen unter ihrem Kronprinzen Albert) bei Mainz, die Iii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (nord- und süddeutsche Truppen) in der Rheinpfalz, die Iv. unter Vogel v. Falkenstein in Deutschland zum Schutze der deutschen Küsten. Das Oberkommando führte der König selbst. Chef des General- stabes war (wie schon 1866) der berühmte General v. Moltke. Auch die Fran- zosen wurden von tapfern Generalen: Mac Mahon (Mahong), Bazaine (Basähn) u. A. angeführt. — Napoleon besetzte am 2. August 1870 die preußische Stadt Saarbrücken. Nun ging die 3. Armee vor und schlug Mac Mahon am 4. August bei Weißenburg und am 6. August bei Wörth. Mac Mahons Armee war ganz ausgelöst. — Auch General v. Steinmetz ging am 6. August bei Saarbrücken über die französische Grenze und schlug den sranzösischen General Frossard (Frossahr) bei Spichern. Nun zogen sich die Franzosen auf der ganzen Linie zurück, um ihre Macht zu einer Hauptschlacht zu vereinigen. Doch General v. Moltke machte jetzt,
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