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1. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 76

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
76 Vorhafen von Rostock, befördern große Fährdampfer ganze Eifenbahnzüge in wenigen Stunden nach dem^dänischen Jnfelreich, desfen Hauptstadt Kopenhagen auf diese Weise in 10—11 Stunden von Berlin aus erreicht werden kann. An der Trave liegt die Freie und Hansestadt Lübeck (100 000 E.). Im Mittelalter war Lübeck die größte Stadt des Deutschen Reichs und der Vorort der Hansa. Damals beherrschte ihre Flotte die ganze Ostsee. Schöne alte Bauwerke geben heute noch Kunde von der glänzenden Vergangenheit Lübecks. Der Ostseehandel der Stadt ist auch jetzt noch sehr bedeutend. Durch Anlegung des Elbe-Travekanals und durch Vertiefung des Unterlaufs der Trave hofft man den Schiffsverkehr Lübecks wieder zu beleben. g) Von der prächtigen Kieler Bucht dringen flußartige Meeresarme (Föhrden) tief in die Schleswigsche Küste ein und bilden treffliche natürliche Häfen, wo die Schiffe Schutz vor Sturm und Wellen finden. Am Ende der Buchten entstanden daher Hafenplätze. Die wichtigsten sind Flensburg mit ansehnlichem Schiffsbau, Schleswig, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Kiel (210 000 E.). Kiel, der Hauptkriegshasen an der Ostsee, ist im innersten Winkel der Kieler Föhrde gelegen. Diese erstreckt sich 15 km landeinwärts und hat eine Tiefe von 5—11 m. Unsere schnellwachsende Kriegsmarine hat der Stadt in kurzer Zeit einen mächtigen Aufschwung gebracht. Auf den Kaiserlichen Werften werden gewaltige Panzerschiffe gebaut. Kiel ist Sitz einer Universität und der Marineakademie. Der Handel der Stadt war früher hauptsächlich auf den Verkehr mit dem nahen Dänemark angewiesen, hat aber durch den Nordostseekanal neuerdings erheblich zugenommen. — Der Kaiser Wilhelm-Kanal wurde 1887—1895 gebaut. Um aus der Ostsee in die Nordsee zu gelangen, mußten früher alle Schiffe ihren Weg um die Halbinsel Jütland nehmen. Diese Fahrt ist wegen der vielen Stürme sehr gefahrvoll und dauert mehrere Tage, während jetzt die Schiffe durch den Kanal in 9 Stunden von einem Meer ins andere kommen. Er beginnt bei der Holtenauer Schleuse nördlich von Kiel, benutzt eine Strecke weit den Eiderlauf und wendet sich dann südwestlich zur Elbmündung, die er bei den Schleusen von Brunsbüttel erreicht. Der Kanal ist 100 km lang, seine Tiefe beläuft sich auf 9 m. Der Tiefgang und die Größe der modernen Schiffe machen bereits eine weitere Vertie- fung der Fahrrinne nötig. Für die Kriegsbereitschaft unserer Flotte ist diese künstliche Wasserstraße von höchster Bedeutung; sie gestattet die Vereinigung des Ostsee- und Nord- seegeschwaders unabhängig vom Ausland. Der Kanal wird auch in steigendem Maße von Handelsschiffen benützt; denn er verkürzt die Verbindung zwischen Nord- und Ost- see beträchtlich und kommt daher dem Ostseehandel zugute. 3. Das westdeutsche Tiefland. Das westdeutsche Tiefland gehört zum Gebiet der Nordsee. Es ist viel flacher und niedriger als die ostdeutsche Tiefebene. Wir unterscheiden das Binnen- land und die N o r d f e e k ü st e. Jenes gliedert sich wieder in das Gebiet rechts der Weser und das Land links der Weser. a) Das Tiefland rechts der Weser. Auf ihrem Lauf durch das Tiefland wird die Elbe vom Fläming aus der Nordwestrichtung abgelenkt und umgeht den Landrücken in einem nach Westen gerichteten Bogen. Am linken Ufer breitet sich hier die Magdeburger Börde aus, eine durch außerordentliche Frucht- barkeit ausgezeichnete Landschaft. Das Haupterzeugnis des Ackerbaus bilden Zuckerrüben, auf welche sich die gewaltige Zuckerinduftrie dieser dicht bevölkerten Gegend gründet. Magdeburg (280000 E.), im innern Winkel des Elbbogens, ist daher der größte Zuckermarkt Deutschlands geworden. Hier kreuzt sich die Wasserstraße der Elbe mit dem Handelsweg, der Ost- und Westdeutschland ver- bindet.
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