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1. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 66

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
66 Erhebung des Landes über dem Meer ist 1200—1500 m, einige Gebirgszüge reichen aber bis zu Alpenhöhe empor. Der höchste Gipfel ist der jetzt erloschene, schneebedeckte Vulkan Ararat (5200 m). Die Hochflächen Armeniens sind zum eil abflußlos und mit Salzseen und Salzsümpfen bedeckt. Zahlreiche, tiefeinschneidende Flußtäler durchziehen das Land nach allen Richtungen. Die höheren Teile Armeniens sind Steppen; an den Abhängen der quellenreichen Berge grünen frische Matten, auf denen im Sommer das Hirtenvolk der m oha m meda nischen Kurden seine Kamel-, Schaf- und Pferdeher- den weidet. Im Winter suchen die Kurden die geschützten, fruchtbaren Talland- schasten und die Ebenen am Fuß des Gebirges aus, wo die christlichen Armenier als Ackerbauer leben und Weizen und Reis pflanzen. Kurden und Armenier leben in erbitterter Feindschaft. Wegen der häufigen Überfälle durch kurdische Räuber und wegen der Armut des Landes wandern viele Armenier aus; meistens gehen sie in die östlichen Mittelmeerländer, wo sie ihren Lebens- unterhalt als schlaue Kaufleute und Dolmetscher erwerben. Armenien ist das Durchgangsland nach Persien. Am Ararat berühren sich die Grenzen Ruh- lands, der Türkei und Persiens. Der türkische Anteil an Armenien ist am größ- ten. Der Verkehr muß sich aus Mangel an Eisenbahnen aus Karawanen be- schränken. Die wichtigste Handelsstraße führt vom Schwarzen Meer über die türkische Festung Er s er um nach der persischen Stadt T ä b r i s. 3. Syrien mit Palästina und der Sinaihalbinsel. Syrien. An Kleinasien schließt sich im Süden die Landschaft Syrien mit P a l ä st i n a an. Die Fortsetzung Palästinas ist die öde, menschenleere Halbinsel Sinai zwischen den nördlichen Ausläufern des Roten Meeres. Nach Osten geht Syrien in die Arabische W ii st e über, die bis zum Euphrat reicht. Gleichlaufend mit der Syrischen Küste zieht nahe am Meer das 3000 m hohe Kalkgebirge des Libanon hin. Vom Mittelmeer her erhalten die Westabhänge des Libanon im Winter viel Regen, daher finden sich hier dichte Wälder; im Altertum war der Libanon mit prachtvollen Zedernwaldungen bedeckt. Zahl- reiche kurze Flüsse rinnen von den Bergen herab und ermöglichen eine reichliche Bewässerung des Landes; jedoch liegen große Strecken völlig brach. Wo der Boden angebaut wird, liefert er bei dem warmen Klima reiche Erträge an Oliven, Reis, Baumwolle, Orangen, Zitronen und Feigen. Besonders wichtig ist die Anpflanzung von Maulbeerbäumen; Syrien sendet nächst Italien am meisten Rohseide nach Frankreich. Syrien ist seit den ältesten Zeiten ein wichtiges Durchgangsland für den Völker- verkehr. Hier reicht das östliche Mittelmeer weit nach Vorderasien hinein, und die asia- tischen Völker, die aus dem Innern Asiens westwärts zogen, gelangten^ zuerst an die syrische Küste und konnten von hier leicht Europa und Afrika erreichen. Schon im frühe- sten Altertum war das syrische Küstenland dicht bevölkert. Damals wohnten hier die Phönizier, die als Seefahrer und kühne Kaufleute das ganze Mittelmeer befuhren und überall Kolonien anlegten. T y r u s und S i d o n waren zur Zeit Salomos dre be- rühmtesten Häfen des östlichen Mittelmeers; durch eine von der Nilmündung her an der Küste entlang führende Meeresströmung sind diese Häsen jetzt völlig versandet. Heute blüht an Syriens Küste Beirut durch Handel und Gewerbe. Östlich vom Libanon, von diesem durch ein tiefes, grabenartiges Tal ge- trennt, zieht in gleicher Richtung der Antilibanon, ein kahles, regenarmes Kalk- gebirge. Das tiefe Tal zwischen beiden Gebirgen ist wie die Ostasrikanischen ^een durch einen Einbruch entstanden. Hier liegt in einer reichen wohlbewässerten Oase, inmitten schöner Fruchtgärten Damaskus (200 000), „das Auge des Ostens".
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