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1. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 255

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
255 In den österreichischen Landen sehnte sich das Volk darnach, vom Kaiser zum Rachekrieg aufgerufen zu werden. Aber kaum hatte Napoleon von den gegen ihn getroffenen heimlichen Rüstungen Kunde erhalten, als er schon mit einem aus Franzosen und Rheinbundtruppen gebildeten Heere die Donau abwärts zog und die Kaiserstadt Wien besetzte. Zwar erkämpfte der tapfere Erzherzog Karl bei Aspern unter furchtbaren Opfern einen Sieg über das Franzosenheer. Allein bei Wagram machte Napoleons Feldherrnkunst den von den Österreichern er- rungenen Vorteil in einer zweiten Schlacht zunichte (1809); das österreichische Heer wurde völlig aufgerieben und zersprengt, und weitere Landabtretungen Österreichs waren das Ende des so hoffnungsvoll begonnenen Kampfes. Am schwersten traf dieser schlimme Ausgang das brave Bergvolk der Tiroler. Diese hatten, geführt von dem Sandwirt Andreas Hofer und dem K a p u z i n e r p a t e r H a s p i n g e r , die Franzosen und Bayern in mehreren Schlachten (am Jselberg bei Innsbruck) besiegt und sie völlig ans dem Lande verjagt. Als aber nach der unglücklichen Wagramer Schlacht jede Hoffnung auf Hilfe schwand, mutzten sich die Tiroler dem durch alle Täler eindrin- genden Feinde auf Gnade und Ungnade ergeben. Andreas Hofer hielt sich einige Zeit in einer Sennhütte verborgen. Aber ein Elender namens Rafsl verriet den Häschern seinen Zufluchtsort. Hofer wurde gebunden nach Mantua gebracht und hier auf Napoleons ausdrücklichen Befehl erschossen (1810). Um in Frankreich eine dauernde Dynastie zu begründen, heiratete Napoleon im Jahre 1810 eine österreichische Prinzessin, Maria Luise. Dein kleinen Sohne, der ihm im folgenden Jahre geboren wurde, gab er schon in der Wiege den Titel „König von Rom". 50. Der Feldzug nach Rutzlaud (1812). Die Kontinentalsperre. Sämtliche Völker des europäischen Festlandes hatten die Übermacht Napoleons kennen gelernt. Nur England war bisher für ihn un- iiberwindbar gewesen. Um dieses zu schädigen, erließ Napoleon iiber das ganze Festland den Befehl, daß jeder Handel mit dern Jnfelreich aufhören müsse. Alle Häfen wurden fiir englische Schiffe gesperrt, und es war den einheimischen Schiffen streng verboten, englische Waren aufzunehmen. Man nennt dies Ge- setz die Kontinentalsperre. Alles nutzte sich dem Gebot des Zwing- herrn fügen, nur Rußland weigerte sich. Um auch dem Zaren gegeniiber feinen Willen durchzusetzen, beschloß der Unersättliche i. I. 1812 einen Eroberungs- zug gegen das russische Reich. Ein starkes Heer wurde in Frankreich zusammen- gerufen; überall rüsteten sich die Truppen der Verbiindeten und zogen dem groß- ßen Sammelplätze in Ostpreußen zu. Über eine halbe Million Streiter stand zuletzt hier bereit, in Rußland einzufallen und das Zarenreich dem stolzen Korsen dienstbar zu machen. Es war ein buntes Gemisch von kriegerischen Uniformen aller Nationen. Baden hatte 8000 Mann stellen müssen; sie gehörten zur Nachhut der „Großen Armee"; 20 000 Preußen sollten trrt Norden, 30 000 Österreicher im Süden Rußland angreifen, während das Hauptheer, etwa 600 000 Mann, ge- radeaus östlich gegen Moskau zog. Moskau. Siegreich iiberwand die Große Armee jeden Widerstand russischer Heere. Bereits im Spätsommer stand sie vor den Toren der alten Kaiserstadt Moskau. Hier gedachte der Kaiser Winterquartier zu beziehen, um dann im
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