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1. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 281

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
281 er war dadurch zum Erfinder der Eisenbahn geworden. Rasch wurde dieses Verkehrsmittel auch aus dem Festland eingeführt. Auf Anregung des Ministers Winter beschloß der badische Landtag den Bau einer Bahn, welche das ganze Land durchziehen sollte. Im Jahre 1840 wurde die erste Strecke der badischen „Hauptbahn" von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. In den folgenden Jahren wurde sie bis Basel und Konstanz weitergeführt, Seiten- und Nebenbahnen schlossen sich an, so daß heute das ganze Land von einem dichten Bahnnetze durch- zogen ist. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Glied im Staatsleben geworden. Durch sie kamen die Bewohner der verschiedenen Landesteile viel öfter in gegenseitige Be- rührung, als das vordem gu Fuß oder mittelst des teueren und langsamen Wagenverkehrs möglich gewesen war. — Auch mit den übrigen deutschen Län- dern und Völkern war jetzt der Verkehr wesentlich erleichtert. — Die Eisenbahn brachte uns ferner mit dem Ausland in lebhaftere Verbindung; ein Strom von Fremden besucht alljährlich unser Land, um seine Schönheit zu bewundern, oder nur sich dauernd hier niederzulassen. — Die Eisenbahnen erleichterten auch das Emporkommen der Industrie, da mit ihrer Hilfe die Waren rasch und billig weit- hin versandt werden können. — Die Bahn ermöglicht es ferner namentlich den weniger bemittelten Leuten, in der Nähe oder Ferne lohnende Arbeit und des- seres Auskommen zu finden. — Endlich haben schon oft seit ihrem Bestehen die Eisenbahnen bei Mißwachs oder Unglücksfällen (Überschwemmungen, Brand) zur Linderung der Not beigetragen, indem sie Lebensmittel und sonstige Hilfs- gaben rasch in die betroffene Gegend beförderten. Flußschiffahrt und Flößerei. Unter den badischen Strömen war der Rhein von jeher der bedeutendste Schiffahrtsweg. Auf ihm wurden die Waren des Aus- landes in die badischen Lande befördert. Aber die vielen Zölle, welche der Schiffer jedem Uferstaat früher zahlen mußte, verteuerten den Preis. Auch war der Betrieb rheinaufwärts langsam und sehr beschwerlich. Die Schiffe mußten von Menschen und Pferden gezogen werden, welche auf einem „Leinpfad" am Ufer vorausliefen. Bei starker Strömung und bei niederem Wasserstand hörte der Verkehr überhaupt auf. Nur auf dem Bodensee konnte jederzeit Schiffahrt ge- trieben werden. — Auf den kleineren Flüssen (Kinzig, Murg, Neckar) wurden früher große Mengen Stammholz nach dem Rhein und auf ihn: nach Cöln und Holland geflößt. Heute wird das Holz meist im eigenen Lande verarbeitet; die Flößerei hat deshalb auf den badischen Flüssen fast ganz aufgehört. Die Dampfschiffahrt. Schon vor der Erfindung der Eisenbahn hatte der Amerikaner F u 1 t o n gelehrt, die Dampfmaschine zum Antrieb von Schiffen zu verwenden. Die Fortbewegung geschah zuerst mittelst Schaufelrädern. Im Jahre 1807 fand die erste Dampferfahrt aus dem Hudsonflutz bei Neuyork statt. Bald jedoch überquerten die neuen Dampfschiffe den Ozean und verkiirzten die Überfahrt, welche zuvor Monate gedauert hatte, auf wenige Wochen. Seit man die Schaufelräder durch die Schiffsschraube ersetzt hat, genügen 5—6 Tage, um von der Kiiste Europas nach Nordamerika zu gelangen. In Baden wurde um das Jahr 1840 aus dem Rhein Dampfschiffahrt ein- gerichtet, doch hörte sie wegen der Unregelmäßigkeit des Fahrbettes bald Wieder- aus. Nun vereinigte sich Baden mit den übrigen Uferstaaten, um einzelne Rhein- krümmungen auszugleichen, die Ufer zu festigen und das Strombett, wo es nötig war, zu vertiefen. (Rheinregulierung.) Jetzt gelangen Dampfschiffe von jeder
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