Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 387

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
387 schleift, von dem darauf lastenden Eis fest an den Boden gepreßt, sich selbst an diesem ab. Dadurch werden der Gletscherboden und die mitgeführten Gesteine „geschrammt", und solche „geschrammten Steinstücke" sind sichere Zeichen der Tätigkeit der Gletscher. Dabei entsteht ganz feiner Schlamm, der vom Gletscher- wasser fortgeführt wird, dieses trübt und den Gletscherbächen ihre eigenartige milchige Färbung verleiht. In den Alpen zählt man etwa 2000 Gletscher verschiedenster Größe, deren Gletscherzungen manchmal aus dem Bereich des ewigen Schnees weit in die Baum- region reichen. Auch der Schwarzwald war in früheren Zeiten (in der Eiszeit) vergletschert. Vom Feldberg herab flössen mehrere Gletscherströme, deren Moränen- züge wir in den von dort herabziehenden Tälern heute noch finden. Der Feldsee und seine Umgebung sind der Ursprung eines solchen gewesen; der Titisee, der Schluchsee sind durch Moränen abgedämmt; tausende von großen Findlings- blöcken, die auf jenen Höhen zerstreut liegen, sind durch Gletscher abgelagert worden. Eine besondere Art der Vereisung findet sich in Grönland, das in seiner ganzen Ausdehnung von einem bis zu 1000 m dicken Eismantel bedeckt ist, aus dessen Rand die mächtigsten Gletscherströme ins Meer hinaus vorbrechen. Ihre Eis- massen brechen dort ab und füllen als Eisberge die nördlichen Meere. 16. Gesamtwirkung des Wassers. So erweist sich das Wasser als das mächtigste Werkzeug, das an der Zer- störung der aus dem Innern der Erde herausgetriebenen Gebirgsmassen arbeitet, sei es mit seiner auslösenden Kraft, sei es mit seiner Sprengwirkung beim Ge- frieren, sei es mit der transportierenden Kraft, wenn es im Fließen ist. Seine Gesamtwirkung geht dahin, daß es die Gebirge einebnet, in der Höhe die Berge zertrümmert und den Schutt in die Tiefe führt, aus dem es dann unten in den Ebenen und ans dem Boden des Meeres das Material zu neuen Gesteinsbildun- gen aufhäuft, die dann späterhin wiederum dem gleichen Schicksal verfallen. So ist es nicht nur selbst in einem ewigen Kreislauf begriffen, sondern es zieht in diesen Kreislauf auch immer den festen Boden der Erde mit hinein. 17. Wind, Sand und Stand. Neben dem Wasser wirkt auch der Wind: als Sturm peitscht er die Meeres- wellen gegen die Küsten und hilft dort mit, sie zu zerstören. Auf dem Land treibt er sein Spiel mit Sand und Staub. Sand entsteht auf verschiedene Art und an verschiedenen Stellen. Einmal werden Gesteinsbrocken, deren sich fließendes Wasser bemächtigt, auf dem Grund der Bäche und Flüsse fortgerollt. Dort stoßen sie sich aneinander und am steinigen Grund. Dabei werden die Ecken und Kanten abgestoßen; aber auch von dem so gerundeten Kiesel werden beim Weiterwandern immer wieder kleine Teilchen losgebrochen; so entsteht der Flußsand. Gleiches ge- schieht am Meeresstrand, wo die Wellen des Sturmes und noch viel regelmäßiger Ebbe und Flut die Gesteinsstücke am Strand hin und her rollen und zuletzt zu Sand zerreiben. Eine dritte Stelle für die Entstehung des Sandes sind die Wüsten, besonders die der heißen Länder. Dort werden tagsiiber die nackten Felsen von der Sonne stark erwärmt; ihre Oberfläche dehnt sich stark aus. In der 25*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer