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1. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 388

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
388 Nacht kühlt sie sich ebenso stark ab und zieht sich infolge davon wieder zusammen. Diese fortwährenden Bewegungen zerrütten das Gefüge der Oberfläche, sie zer- fällt zuletzt zu Sand und Staub. Des Sandes bemächtigt sich der Wind und fegt ihn zu Sandhügeln, den Dünen, zusammen, die in langen Zügen den Rand des Meeres weithin um- säumen. Sie können selbst wieder ein Spiel des Windes werden, der die ganze Düne Korn um Korn fortschieben kann. Die wichtigsten Stätten der Dünen- bildung sind die Küsten der Flachmeere und die Sandwüsten; aber auch in unserm Land ist bei Schwetzingen eine Dünengegend. Ihr Baustoff ist der Rheinsand, den der Wind zu langgestreckten flachen Hügeln angehäuft hat. Ihre Längs- erstreckung liegt in der Richtung der häufigsten Winde (von Südwest nach Nordost). Noch leichter als der Sand wird der Staub vom Wind fortgefiihrt. Wenn die großen Staubmassen der Wiisten und Steppen im Zug regelmäßig wehender Winde liegen, so kann der ausgewirbelte und hochgewehte Staub beim Nieder- sinken sich zuletzt zu großen Massen aufhäufen. Er wird dann zu L ö ß. In China, in der Mongolei, in Nord- und Südamerika, bedeckt der Löß tausende von Quadratmeilen bis zu einer Höhe von 500 rn. Aber auch in Baden finden sich dem Rheintal entlang zahlreiche Lößlager; der ganze Kaiserstuhl ist von einem Lößmantel umgeben. Der Löß ist eine gelbliche, mehlige Masse aus kalkigen und tonigen Bestandteilen, in den sich, da er leicht zerfällt, die Feldwege leicht als Schluchten mit senkrechten Wänden einschneiden. Er bildet eine vortreffliche Acker- erde. 18. Wirkungen der belebten Welt. Auch die belebte Welt, die sich auf unserm Erdkörper angesiedelt hat, trägt das Ihrige zur Umformung der Erdoberfläche bei und zwar in sehr mannig- faltiger Weise und in allen Entwicklungszeiten der Erde. Man findet in allen Gesteinen, die nicht vulkanischen Ursprungs sind, die Reste von Pflanzen und Tieren. Bald kommen sie vereinzelt vor, bald aber auch in solchen Mengen, daß sie den Hauptteil von ganzen Schichten bilden. Im Ozean, sowohl in den Strandgebieten als auch im freien Meer leben ungezählte Millionen von Tieren, die zum Teil innere Stützorgane, zum Teil äußere Schalen aus Kalk ausbauen, den sie dem Meerwasser entnehmen. Diese Kalkgebilde sinken nach dem Tod der Tiere aus den Meeresboden und häu- fen sich dort auf. Vor allem sind es winzige Tiere, welche ungeheure Gebiete der Meere dicht bevölkern und mit ihren Schalen mächtige Ablagerungen aus dem Meeresboden bilden. Auf diese Weise sind ein großer Teil unserer Kalk- gebirge, die Kreidefelsen u. a. entstanden. Am Strand des Meeres sind es vor allem die Schalen von Muscheln, die ganze Bänke bilden und in der Ver- gangenheit gebildet haben. _ In tropischen Meeren bauen die Korallen im seichten Strandmeer ihre Kolonien in Bänken, Rissen und Inseln von manchmal gewaltiger Ausdehnung. Das ist auch in früheren Erdzeiten geschehen. In unserer Heimat ist der Jsteiner Klotz ein Beispiel eines Korallenriffs. Durch Mitwirkung von Pflanzen ist der Kalktnff entstanden. Wichtiger aber sind die Ablagerungen von Pflanzen selbst, die Lager von Tors, Braunkohle und Steinkohle. Der Torf bildet sich da, wo sich in abflußlosen Mulden eine reiche Pflanzenwelt entwickeln kann, deren Reste, durch das Wasser von der
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