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1. Schul-Lesebuch - S. 206

1873 - Berlin : Stubenrauch
206 schein zu nehmen. Für den Rückzug traf er Vorkehrungen. Ix einem Bauernhause zu Stetteritz saß er eben beim Frühstück, als der von allen Seiten erschallende Kanonendonner ihn aufs Pferd rief. Rechts neben dem Dorfe Probstheida befindet sich eine An- höhe, auf welcher eine Windmühle stand. Hier hielt der furcht- bare Gebieter und leitete die heiße Schlacht. In nicht gar wei- ter Entfernung, ihm gegenüber weilten auf einem Hügel, der noch heute der Monarchenhügel heißt, die drei verbündeten Monarchen, Friedrich Wilhelm Iii. und die Kaiser Alexander und Franz, nebst dem Marschall Schwarzenberg. Noch bedeckte ein dichter Nebel das weite Gefilde. Er wich erst dem furchtbaren Kanonendonner und gestattete dann der kla- ren Herbstsonne, die weite Wahlstatt zu beleuchten. — Abermals bestand der ungeheure Kampf aus drei Schlachten, die im Nor- den, Osten und Süden von Leipzig geschlagen wurden. Auf dem Raume von einer Quadratmeile focht eine halbe Million Men- schen. Hier wurden brennende Dörfer angegriffen und umgangen; dort rückte das Fußvolk gegen einander vor; da sprengten Rei- terregimenter auf den Feind los; ein Kartatschenhagel warf sie zurück; das Kreuzfeuer der Artillerie wüthete; überall der hef- tigste Kampf. Die Verbündeten wetteiferten an Muth und Tapferkeit; aber auch die Franzosen stritten mit heldenmüthiger Ausdauer. Bald neigte sich Napoleons Glücksstern. Im Norden der Stadt, wo Held Blücher kämpfte, erlitten die Franzosen eine so vollständige Niederlage, daß sie in Unordnung das Schlachtfeld verließen. Hier begab es sich auch zuerst, daß einzelne sächsische und würtember- gische Heerhaufen aus freiem Antriebe zu der großen Sache des gemeinsamen Vaterlandes übertraten, und dann die sächsischen Schaaren insgesammt mit Hörnerklang und Trompetenschall sich den Kämpfern für Freiheit und Recht anschlossen. Am blutigsten aber rasete die Schlacht um und in Probst- heida, einem Dorfe, welches von den Franzosen zu einer Festung umgeschaffen war. Hier hatte Napoleon seine besten Schaaren hingestellt; denn wenn dieses Dorf von den Verbündeten erstürmt wurde, so war seine Schlachtrcihe durchbrochen und sein Heer verloren. Als die Seinkgen hier zu weichen anfingen, sprengte er von dem Windmühlenhügel hinab und ließ seine alte Garde vor- rücken. Auf nuferer Seite zeichnete sich an dieser Stelle beson- ders der tapfere Prinz August von Preußen aus. Eine Saat von Kugeln stog auf die Stürmenden ein, und Mürat brauste mit seinen Schaaren gegen sie heran. Doch so gräßlich auch der Tod unter ihnen wüthete, so blieben die Helden dennoch unverzagt. Immer von Neuem schlossen sich ihre Glieoer und begannen den Sturm, Fmch über Leichenhügel schritten sie daher, und ihr Fuß
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