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1. Schul-Lesebuch - S. 367

1873 - Berlin : Stubenrauch
367 Alp. Doch finden sich hier hauptsächlich Hochebenen und Hügel- landschaften. So breitet sich am Nordfuß der Alpen und südlich von der Donau die schwäbisch-bairische Hochebene aus. Nördlich von der Donau bis zum Main hin ist auch Hochland; doch ist es weniger eben als das südlich von der Donau gelegene. 2. Oberdeutschland ist ein schönes Land, besonders da, wo Berge, Hügel und Thäler mit einander abwechseln. Durch die Thäler rauschen die klaren Bergflüsse, an deren Ufern laubreiche Bäume erquickenden Schatten verbreiten. Die Berge sind mit uralten Tannen, zuweilen auch mit Eichen- und Buchenwäldern bestanden. Von der Spitze der höchsten Berggipfel sieht man viele Meilen weit in das Land hinaus, und man freut sich der zahl- reichen Städte und Dörfer, mit denen das Land bedeckt ist, der Wälder, der Kornfelder und der Flüsse. An den Abhängen der Berge erblickt das Auge Bergwiesen, auf denen würzige Kräuter und bunte Blumen wechseln. Gar mannigfach ist die Beschäftigung der Bewohner. In den Thälern ist meist fruchtbares Land, das reichlichen Ertrag gewährt. Da blühen in den Gärten herrliche Obstbäume. In Sachsen und Baiern legt man sogar kleine Obstwälder an; im Sommer und im Herbste senken die Bäume ihre von Früchten beschwerten Zweige zur Erde nieder. An den Ufern der Flüsse klappern Mühlen aller Art. Manche Thäler sind von Gott besonders gesegnet, namentlich die, welche um den Rhein, die Mosel und den Main her liegen. Dort wird die edle Weinrebe gepflegt. Wenn der Herbst kommt, und Gottes Sonne hat die Trauben reif und süß gemacht, so ist Jubel unter den Winzern. Von dem Ertrage des Weinstocks hängt ja ihr Wohlstand ab; daher bitten sie Gott um ein gutes Weinjahr ebenso brünstig, wie unsere Landleute den Herrn anrufen, daß er ihnen die Früchte ihrer Felder wolle gedeihen lassen. — In anderen Theilen des Landes nähren sich die Menschen von den Schätzen, welche die Erde in ihrem Innern birgt. Im Schweiße ihres Angesichts und mit steter Lebensgefahr müssen die Bergleute diese Schätze an das Tageslicht fördern. Sie gewinnen da Eisen, Blei, Zink, Kupfer und auch Steinkohlen. Nicht wenige der Bewohner leben von der Viehzucht, welche in Gebirgsgegenden gewöhnlich stark betrieben wird. Andere schlagen Jahr aus, Jahr ein Holz in den Thä- lern oder auf den Bergen, bringen es an die Flüsse und fahren es in andere Gegenden des Vaterlandes. Das Leben solcher armen Holzschläger und Flößer ist freilich mühselig genug und gewährt kaum den Lebensunterhalt. Andere haben sich an ein- samen Stellen des Gebirges angebaut, und sie versuchen, dem mageren Lande das tägliche Brot abzugewinnen. Es gelingt indeß nicht immer. Darum beschäftigen sich oft arme Familien
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