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1. Realienbuch - S. 50

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
50 Nach denselben erhalten die versicherten Arbeiter, welche durch Krankheit oder einen bei der Arbeit erlittenen Unfall zeitweilig arbeitsunfähig geworden sind, eine Unter- stützung. Fabrikinspektoren wachen darüber, daß die Arbeiter nicht mit Arbeit überbürdet werden. Einigungsämter schlichten die Streitigkeiten zwischen Arbeit- gebern und Arbeitnehmern. Kinder-, Frauen- und Sonntagsarbeit wurden eingeschränkt. Das Genossenschaftswesen mit seinen Konsum-, Kredit- und Sparvereinen ward gefördert. Das ganze deutsche Reich erhielt einheitliche Mün- zen, Maße, Gewichte und Rechtspflege. Post-, Telegraphen- und Eisen- bahnwesen wurden verbessert, Heer und Flotte vergrößert und Kolonien er- worben. Mit allen Staaten suchte Kaiser Wilhelm freundschaftlich zu leben. Deutsch- land schloß mit Österreich und Italien ein enges Bündnis, und dadurch ist bis jetzt noch der Frieden gesichert. So sorgte der greise Kaiser wie ein Vater für sein Volk, und zu seiner Freude besserte sich die wirtschaftliche Lage des Landes immer mehr. „Ich bin glücklich, wenn Preußens Volk glücklich ist", sagte er, und ein an- dermal: Ich achte es viel höh er, geliebt zu sein, als gefürchtet zu werden." Er war bis an sein Ende dem Volke ein Vorbild von Pflichttreue, Arbeitsamkeit, („Ich habe keine Zeit müde zu sein"), Herzensgüte und Gottesfurcht („Dem Volke muß diereligion erhalten werden"). Tiefbetrauertvom ganzen deutschen Volke starb Kaiser Wilhelm I., am 9. März 1888.Es folgte sein einziger Sohn § 25. Friedrich Iii., der Edle. „Leide, ohne zu klagen". Er war am 18. Okt. 1831 geboren und mit Viktoria, der ältesten Tochter der Königin von England er zum Generalfeldmarschall ernannt. Mehr noch hat er aber dem Vaterlande durch Werke des Friedens genützt. Er und seine Gemahlin waren bemüht, Handwerk, Künste und Wissenschaften zu fördern. Den Armen suchten sie zu helfen und ihnen wohlzuthun, soweit ihre Mittel reichten. Arbeiterkolonien, Ferienkolonien, das Vik- toriahaus für Krankenpflege und viele andere Stiftungen riefen sie ins Leben und unterstützten sie. Besonders liebte er die Schule und erkannte, wie unendlich wichtig die Erziehung der heranwachsenden Jugend für das Wohl des Volkes ist. Darum war der Kronprinz auch allgemein verehrt, und alle betrübten sich, als er 1887 an einem gefährlichen Halsübel erkrankte. Trotzdem er an vielen Orten Heilung suchte, fand er sie nicht. Schwerkrank eilte er nach dem Tode seines Vaters aus San Remo vermählt. In seiner Jugend wurde er von vortrefflichen Lehrern in den Wissen- schaften unterrichtet, gleichzeitig aber auch zu einem guten Soldaten ausgebildet. Zur Vollendung seiner Studien besuchte er die Universität zu Bonn, unternahm weite Reisen nach England, Italien, Palästina und lernte alle Zweige der Staatsverwal- tung genau kennen. Er und seine Gemahlin führten in Potsdam und auf dem Gute Bornstedt das glücklichste Familienleben. Oft kam das hohe Paar in das Unterrichts- zimmer ihrer Kinder und erkundigte sich nach den Fortschritten derselben. Der Kron- 'v Prinz sprach zum Lehrer: „Nehmen Sie keine Rücksicht münden Knaben. Seien Fig >7. Kailer Friedrich m. Für seine glorreichen Waffenthaten (Königsgrätz, Weißenburg, Wörth, Sedan) wurde
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