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1. Württembergisches Realienbuch - S. 137

1909 - Stuttgart : Bonz
erste wichtige Entscheidung erfolgte durch die Armee des preußischen Kron- prinzen, unter dessen Oberbefehl die süddeutschen Truppen standen. Am 4. August überschritt Friedrich Wilhelm, „unser Fritz", die Grenze und stieß bei Weißenburg auf die Truppen Mac Mahons; in einem siegreichen Gefecht wurden sie zurückgeworfen. Am 6. August kam es zur ersten großen Schlacht bei Wörth. Mac Mahou hatte bei Fröschweiler eine feste Stellung eingenommen. Nach mehrstündigem blutigem Ringen wurde sie von den Preußen, Bayern und Württembergern genommen; viele Gefangene und reiche Beute sielen in die Hände der Sieger. An demselben Tage hatten Teile der ersten Armee unter General Steinmetz die Höhen von Spichern erstürmt und ein französisches Armeekorps gegen Metz zurückgedrängt. Un- beschreiblich war der Jubel, den diese beiden Siege in Deutschland hervorriefen. Während der Kronprinz mit seiner Armee durch die Vogesen nach Westen zog, suchten Prinz Friedrich Karl und Steinmetz die Armee Bazaines bei der Festung Metz zurückzuhalten und einzuschließen. Ties wurde in drei blutigen Schlachten erreicht (14. bis 18. August). In der Nacht vom 15. auf den 16. August hatte Bazaine den Abmarsch nach Westen angetreten. Am 16. August traf ihn die zweite deutsche Armee, die von Süden her anrückte, bei den Dörfern Mars-la-tour und Vionville. Hier wurde die blutigste Schlacht des ganzen Krieges geschlagen. Sie war der Ehren- tag der Brandenburger, die sechs Stunden lang der vierfachen Überzahl des Feindes standgehalten haben. Unsterblich bleibt der Heldenruhm, den sich eine Reiterbrigade durch den berühmten „Todesritt" erworben hat. Der Dichter Freiligrath läßt einen der Helden sagen: „Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; Wohl wichen sie unsern Hieben, Doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, Unser zweiter Mann ist geblieben." Der Feind konnte zwar nicht aus seinen Stellungen verdrängt werden; allein dem französischen Heere war der Abzug nach Westen unmöglich ge- macht. Nur die Straße nach Norden, die von Gravelotte abzweigt, war für den Abmarsch noch offen. Durch die Schlacht bei Gravelotte und St. Privat (18. August) wurde dem französischen Marschall auch dieser Weg abgeschnitten. Die preußischen Garden, die Pommern und die Sachsen kämpften hier mit heldenmütiger Tapferkeit. Als am Abend das Dorf St. Privat im Sturm genommen war, meldete Moltke dem König: „Majestät, der Sieg ist unser; der Feind ist aus allen Stellungen geworfen." In der Nacht zogen sich die Franzosen hinter die Festungswerke von Metz zurück. Diese Kämpfe hatten furchtbare Opfer gefordert; 40000 deutsche Krieger lagen tot oder verwundet auf den blutgetränkten Schlachtgefilden um Metz.
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