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1. Württembergisches Realienbuch - S. 158

1909 - Stuttgart : Bonz
158 malerisch von Fels zu Fels oder zwängt sich brausend zwischen dem Gestein hindurch. — Abhänge und Hochflächen tragen prächtige Nadelholzwälder; an lichten Stellen wachsen Besenginster, roter Fingerhut, Himüeer-, Brom- beer- und Preiselbeersträucher; Heidelbeeren, Sauerklee, Farne und Flechten dagegen lieben mehr den Schatten. Glünzendgrün hebt sich die Stechpalme im Gebüsch ab. 2. Bewässerung, Bade- und Luftkurorte. Auf dem Schwarzwald regnet es häufig, am meisten in Freudenstadt, das die größte Regenmenge Württembergs erhält. Das Gestein läßt das Wasser wenig durchsickern und führt fast alles den Büchen oder Flüssen zu. Oft sammelt sich auf einer undurchlässigen Lehmschichte das Wasser an, und es entstehen Moore und Seen. Einer der größten ist der Mummelsee, der 1000 m hoch inmitten der Wälder liegt; in der Nähe von Wildbad befindet sich der Wildsee. Von dem Moorgrund sieht das Wasser bräunlich aus und bringt mit der stillen Umgebung einen düstern Eindruck hervor. Die zahlreichen Flüsse des Schwarzwaldes nimmt der Rhein ans. Zwar bilden Brigach und Brege bei Donaueschingen die Donau; aber vor Tuttlingen versickert der größte Teil ihres Wassers und läuft dem Bodensee und damit dem Rhein zu. — Die Enz mit der Nagold gelangt durch den Neckar in den Hauptstrom. Beide entspringen nahe bei einander. Die Nagold wendet sich aber zuerst östlich an Altensteig vorbei; von Nagold an fließt sie nördlich über Calw, Hirsau und Liebenzell, bis sie bei Pforz- heim die Enz erreicht. Diese berührt Wildbad und Neuenbürg, geht dann ins Badische, tritt bei Mühlacker wieder ins Württembergische über, fließt nun an Vaihingen und Bietigheim vorbei und mündet bei Besigheim. Aus der badischen Strecke liegt Pforzheim, d. h. die Stadt der Pforte, an der alten Römerstraße von der Donau zum Rhein. Unmittelbar in den Rhein sendet der Württembergische Schwarzwald die Kinzig, Murg und Alb. Die Kinzig entspringt südlich von Freuden- stadt, zieht in einem großen Bogen nach Süden durch die Mitte des Ge- birges und bildet das prächtigste Schwarzwaldtal, gehört aber nur auf der kurzen Strecke bis Alpirsbach zu Württemberg. Die Murg kommt vom Kniebis und eilt von Baiersbronn an nordwestlich durch ein gewerb- reiches Tal mit gegen 100 Mühlwerken. Auch an ihrem Zufluß, dem For- bach herrscht emsige Tätigkeit. Die Alb fließt an Herrenalb vorbei. Wildbad, Liebenzell und Teinach sind Badeorte; in den beiden ersten sprudeln warme Quellen, Teinach liefert Sauerwasser. Zu der Badekur bieten die Wälder eine erfrischende, würzige Luft; diese lockt im Sommer Tausende von Erholungsbedürftigen nach Freu den st adt, Herrenalb, Calw und andern Luftkurorten.
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