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1. Württembergisches Realienbuch - S. 253

1909 - Stuttgart : Bonz
253 Kamerun, die Perle unserer afrikanischen Kolonien, etwas kleiner als das Deutsche Reich, mit nur 3 92 Mill. Einw-, reicht von der Ostecke des Meerbusens von Guinea bis zum Tsadsee. Die Küste ist ausgezeichnet durch ein großes Mündungsbecken von fünf Flüssen, das den größten See- schiffen die Einfahrt gestattet. An diesem erhebt sich der 4000 m hohe Kamerunberg mit Kratern und Lavafeldern. Von dem Tiefland der Küste steigen Terrassen zu der Hochflache auf, die wieder mit 2 bis 3000 in hohen Gebirgen besetzt ist. Die Flüsse sind wegen ihrer Stromschnellen nur im Tiefland schiffbar. — Kamerun hat besonders an der Küste sehr viel Regen. Daher entfaltet die Pflanzenwelt eine unbeschreibliche Üppig- keit, besonders in dem bis 300 km breiten Urwaldgürtel längs der Küste und auf den Terrassen. Dem entspricht die tropisch reiche Tierwelt vom Elefanten bis zum Sandfloh. — Unter den Bewohnern der Küste beherrschen die iduala den Zwischenhandel; sie bedienen sich der Trommel zum Fern- sprechen. Im Innern trifft man die tatkräftigen Sudanneger. Die Ein- geborenen bauen Knollengewächse, wie z. B. die Jamswurzeln, ferner Ba- nanen mit den köstlichen, nahrhaften Früchten und die ebenfalls nahrhaften, ölhaltigen Erdnüsse; an den Abhängen des Kamerunberges haben Europäer ertragreiche Pflanzungen von Kakao, Tabak und Kaffee angelegt. Palmkerne, Kautschuk, Palmöl, Kakao und Elfenbein gelangen für mehrere Mill. Mark zur Ausfuhr; die noch größere Einfuhr besteht in Kleidungstoffen, Schuß- waffen, Branntwein, Salz und anderem. — Die Regierung hat ihren Sitz von dem ungesunden Kamerunbecken nach Buea (960 m hoch) am Kame- runberg verlegt. Von Duala wird eine Eisenbahn in das Innere gebaut. Basler Missionare haben Stationen mit Schulen und Kirchen errichtet; neben ihnen arbeitet auch eine katholische Mission. 4. Das Kongo decken. In der Gegend des Äquators gehen täglich Gewitterregen nieder, das übrige Hochland hat zwei Regenzeiten. Die Wasserfülle sammelt sich im gewaltigen Kongo. Trotzdem kann infolge der Stromschnellen unter dem Äquator und der Wasserfälle in den Küstenterrassen keine zusammenhängende Schiffahrt auf ihm stattfinden. Die Urwälder sind für Palmöl, Kautschuk und Farbhölzer von großer Wichtigkeit. Die Hochflächen bilden Savannen. Zahlreiche Negerstämme, früher durch arabische Sklavenjäger ihrer Leute beraubt, bewohnen das weite Gebiet; merkwürdig sind die scheuen Zwerg- völker mit eigenartiger Sprache. Das Kongobecken bildet den Kongostaat, eine belgische Kolonie, 4^2 mal so groß als Deutschland, mit 19 Mill. Ein- wohnern. Die Beamten fordern von den Eingeborenen die größten Lieferungen
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