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1. Württembergisches Realienbuch - S. 254

1909 - Stuttgart : Bonz
254 von Kautschuk, Elfenbein und andern Ansfuhrgegenständen. Nördlich vom Kongostaat zieht sich Französisch-Kongo, südlich das portugiesische Angola zur fieberreichen Küste von Niederguinea hin. 5. Das südafrikanische Tafelland. Das südafrikanische Tafelland breitet sich südlich vom Kongobecken aus und gehört zum kleineren Teil den Deutschen, zum größeren Teil den Eng- ländern. Deutsch-Südwestafrika ist l'emal so groß als das Deutsche Reich, hat aber nur soviel Einwohner wie Stuttgart; die Küste besitzt einen guten Hafen, die Lüderitzbucht, und den durch große Hafenbauten geschaffenen Landungsplatz Swakopmund in der Nähe der versandeten englischen Wal- fischbai. Hinter den mächtigen Dünen breitet sich eine wüste Ebene bis zu dem granitenen, über 2000 m hohen Randgebirge aus. Auf der Hochebene zeigen sich Tafelberge aus Sandstein und im Gebiet der Kalahariwüste ge- waltige Dünen und Salzpfannen. Außer den beiden Grenzflüssen trocknen alle Flüsse in der regenlosen Zeit aus, und nur die zahlreichen Quellen ermöglichen den Aufenthalt von Menschen und Vieh. Die Regenarmut des Landes wird durch eine kalte Meeresströmung herbeigeführt; wenn die Dunstmassen von der Küste über das heiße Land her ziehen, werden sie erwärmt und steigen höher, ohne sich in Regen zu verwandeln. Nur die nördliche Hochebene erhält tropische Regengüsse und trägt daher auch Palmen und Afienbrotbüume. — Das Klima ist wegen der kühlen Strömung für Europäer zuträglich; deshalb wohnen in Deutsch-Südwestafrika mehr Deutsche als in allen andern unserer Kolonien zusammen. Die Bewohner des nördlichen Teils treiben Ackerbau; in der Mitte hausen die stattlichen, aber grausamen Herero und im Süden die räuberischen Hottentotten. Ein langwieriger Aufstand wurde 1906 niedergeschlagen. Nun können durch Bahnbauten und Brunnenbohrungen die Rindvieh- und Straußenzucht ge- steigert und die Hebung der Bodenschätze (Kupfer, Gold und Edelsteine) erleichtert werden. Die Hauptstadt Windhuk, mitten im Land gelegen, ist mit Swakopmund durch eine Eisenbahn verbunden. Britisch - Südafrika wird im Westen vom Oranje mit dem Baal, im Osten vom Sambesi durchfiossen. Letzterer bildet die großartigen Viktoriafälle. Nördlich vom Oranje liegt die Kalahariwüste, südlich die Karrn stepp e, deren Boden in der trockenen Jahreszeit steinhart wird (karru heißt hart). An der Küste zieht sich eine schmale Ebene von großer Fruchtbarkeit hin; hier wächst der berühmte Kapwein. Die drei Terrassen werden durch Gebirge begrenzt, die dem Osten und Süden eine reiche Be- wässerung verschaffen, aber das Innere regenarm lassen. Auf den Steppen wird daher nur Schaf-, Ziegen- und Straußenzucht getrieben. Im östlichen
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