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1. Württembergisches Realienbuch - S. 255

1909 - Stuttgart : Bonz
255 Teil finden sich Gold und Diamanten. — Reste der Urbewohner sind die gelben Buschmänner und Hottentotten, jene ein Jägervolk, diese Viehzüchter und Arbeiter. Die Herero im Westen und die stattlichen Kaffern im Osten gehören zu den Negern. Im 17. Jahrhundert wan- derten holländische Buren (Bauern) ein und schufen am Südrand blühende Niederlassungen; vor den nachdringenden Engländern wichen sie nördlich und gründeten den Oranje-Freistaat und die Buren-Republik Transvaal. 1902 fügte England auch diese Staaten seinem Kolonialreich ein. Trans- vaal ist das erste Goldland der Erde; an der Hauptfundstelle blühte Johannesburg in kurzer Zeit auf. Bei Kimberley werden Diamanten gegraben. Im Kapland, das reiche Kupferlager birgt, liegt in der Nähe vom stürmischen Kap der Guten Hoffnung der Haupthafen Kapstadt am Fuß des Tafelbergs. In Port Elisabeth wohnen auch viele Deutsche. 6- Die ostafriüanische Seenplatte dehnt sich vom Sambesi bis zum Roten Meer aus. Durch ein über 1000 m hohes Hochland ziehen zwei Einbruchtüler, die von dem schlauchartigen Tanganjika, dem Njassa u. a. Seen eingenommen werden. Im östlichen Graben wurde der mächtigste Berg Afrikas durch vulkanische Tätigkeit auf- getrieben, der Kilima-Ndscharo, d. h. Berg des Geistesndscharo, 6000 m. Nordwestlich breitet sich der vom Äquator geschnittene Viktoriasee aus, der die Größe Bayerns hat. Zwischen den 3 großen Seen und dem Indischen Ozean erstreckt sich die größte deutsche Kolonie, Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß wie Deutschland, mit 7 Mill. Einwohnern. Die Küste ist wie ein Teil der Kamerun-Niederung von Mangrovewäldern umsäumt, deren merkwürdige Luftwurzeln mit Austern besetzt sind; in der feuchtheißen Ebene zeigen sich die königliche Kokospalme und dichter Buschwald mit vereinzelten Feldern. Dann erhebt sich das ostafrikanische Schiefergebirge als Rand der Hoch- ebene bis zu 2000 m. Es fängt die Regeuwinde ab und hat deshalb sehr fruchtbare Landschaften und ausgedehnte Urwälder. Das Hochland ist während der Trockenzeiten dürre Steppe, während der Regenzeiten stellen- weise mit Seen bedeckt. Am Südabhang des Kilima-Ndscharo liegt eine auch für Europäer geeignete, sehr fruchtbare Gegend, deren Bewohner in der Schmiedekunst Hervorragendes leisten; ihre Hütten gleichen riesigen Bienen- körben. — Auf den großen Seen fahren deutsche Dampfer; eine Bahn nach Tabora soll bis zu den Seen weitergeführt werden. Die Tierwelt weist alle die riesigen Land- und Wassertiere des tropischen Afrikas auf; aber auch Heuschrecken finden sich oft so häufig, daß sie Hungersnot verursachen, und die Tsetsefliege und der Sandstoh können ganze Viehherden verderben.
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