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1. Württembergisches Realienbuch - S. 360

1909 - Stuttgart : Bonz
360 Allmählich kühlte sich ihre Oberfläche ab und erstarrte zu einer festen Kruste. Indem aber diese Kruste erkaltete, zog sie sich zusammen. Infolge- dessen wurde die Oberfläche nicht glatt, sondern „runzelig", d. h. es bildeten sich Gebirge. Das Innere der Erde blieb nach wie vor feuerflüssig, und in die Spalten und Klüfte, die beim Zusammenziehen der Erdrinde ent- standen, drang die feurige Masse von unten ein und füllte dieselben aus, drang auch wohl durch die anfangs noch dünne Erdschichte durch. Hier erstarrte sie natürlich schnell. Was wir heute in den Alpen und im Schwarzwald als Granit, in andern Gegenden als Basalt sehen, ist nichts anderes als solche erkaltete, ursprünglich feuerflüssige Masse, die entweder aus der Erde hervordrang oder deshalb sichtbar wurde, weil die darüber gelegenen Gesteine verwittert sind. Als sich die Erde abkühlte, verdichtete sich auch das Wasser, das in Dampfform über der Erde geschwebt hatte, und schlug sich auf der Erde nieder. Dadurch entstanden große Meere. Das Wasser löste manche Stoffe der Erde wieder ans. Dieselben setzten sich nachher in den Meeren als Schlamm auf den Grund. Indem dieser Bodensatz erhärtete und die Sandkörner durch ein Bindemittel zusammengeklebt wurden, entstanden Felsen. Die Meere bedeckten aber nicht immer dieselben Gegenden; denn die Gestalt der Erdoberfläche wechselte stark. Wenn innerhalb der Erde durch die fortschreitende Abkühlung ein Hohlraum sich bildete, so stürzten weite Gebiete in die Tiefe. Andere Gebiete erhoben sich wieder. In beiden Fällen mußte das Meerwasser an die tieferen Stellen abfließen. Es entstanden Festländer, die bei der nächsten Veränderung wieder zu Meeren werden konnten. Als Ablagerungen von Meeren, teilweise auch von Seen und Sümpfen, die nacheinander das jetzige Festland der Erde bedeckten, haben wir die meisten Kalk- und Sandsteine anzusehen, ans denen jetzt ein großer Teil unserer Erdrinde besteht, nämlich: 1. den Muschelkalk, der die Stein- salzlager einschließt, 2. den Keuper mit dem Schilfsandstein und dem Stuben- sandstein, 3. den schwarzen, braunen und weißen Jura, 4. den Molasse- sandstein. Der rote oder bunte Sandstein ist wahrscheinlich aus Sanddünen entstanden, welche an einer flachen Küste oder in einer Wüste sich gebildet hatten. Über diesen Gesteinschichten lagern dann noch Lehm, Löß, Ton, allerlei Schutt, Torf, Kies — lauter Stoffe, welche teils durch Verwitterung gebildet teils durch Gletscher angehäuft teils durch Flüsse angeschwemmt wurden. Innerhalb jeder der obigen Schichten gibt es wieder verschiedene Unterabteilungen. Auch kennt man noch manche andere Schichten, die aber in Württemberg nirgends zu Tage treten oder überhaupt nicht vorhanden sind. Wenn heute diese Schichten, wie man öfters beobachten kann, nicht
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