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1. Württembergisches Realienbuch - S. 362

1909 - Stuttgart : Bonz
362 ein Mantel der Buntsandstein oder rote Sandstein. Er ist so recht eigentlich der Träger des Waldes und liefert uns in seinen großen Beständen von Nadelholz wertvolles Brenn- und Baumaterial. Er ist auch als Bau- stein sehr geschätzt. Versteinerungen kommen fast keine in ihm vor; da- gegen finden sich öfters Erzlager, die früher ausgebeutet wurden (Eisen bei Neuenbürg und Freudenstadt, Kupfer bei Nenbulach). Auch Mineral- quellen entspringen auf seinem Gebiet (Teinach). Der Bnntsandstein bedeckt nicht nur den Schwarzwald sondern auch die Vogesen und den Odenwald, und es ist anzunehmen, daß diese Gebirge ursprünglich ein zusammengehöriges Ganzes gebildet haben. Auf den Buntsandstein folgen ostwärts Muschelkalk, Lettenkohle und Keuper. Diese Gesteinsschichten zusammen bilden das weite Gebiet, das wir als Schwäbisch-Fränkisches Stufenland bezeichnen. Der Muschel- kalk wird namentlich zur Beschotterung der Straßen verwendet. An einzelnen Stellen findet man in ihm viele Versteinerungen; im allgemeinen aber ist er arm an solchen. Eine Schicht des Muschelkalks enthält unsere Stein- salzlager. Am besten zu sehen ist der Muschelkalk in den tief eingeschnittenen Tälern des Unterlands, deren Steilhalden meist mit Weinbergen bepflanzt sind. Steigt man aus einem solchen Tal zur Höhe empor, so breitet sich eine weite, fruchtbare Ebene aus: es ist die den Muschelkalk bedeckende Letten- kohle. Sie trägt recht eigentlich die Kornkammern unseres Landes, die fruchtbaren Gäue (Strohgäu, Langes Feld, Fränkische Hochebene). Ihren Namen verdankt sie dem massenhaften Vorkommen von Schachtelhalmen, die hin und wieder zu einer Art Steinkohle sich umgebildet haben. Nur ist dieselbe wegen ihrer lettigen Beschaffenheit nicht zum Brennen zu ge- brauchen. Sehr wichtig als Baustein ist der Lettenkohlensandstein. Die über der Muschelkalk- und Lettenkohlenebene aufragenden Berge und Höhen- züge (Asperg, Strom- und Heuchelberg, Löwensteiuer, Heilbronuer, Ellwanger und Haller Berge) werden vom Keuper gebildet. Die wertvollsten Steine aus dem Keuper sind der Schilfsandstein (Steinbrüche bei Stuttgart, Heil- broun, Maulbronn, Rosenfeld und im Zabertal) und der Stubensandstein (Bau- und Mühlsteine bei Nürtingen, Neckartenzlingen, Pfaffenhofen). Die Keuperhöhen sind zum großen Teil mit Weinbergen und mit Wald bewachsen. Die unterste Schichte des Keupers enthält an vielen Orten Gips. Sicher hat sich der Keuper einst als zusammenhängende Decke über einen großen Teil des Landes ausgebreitet. Jetzt ist er aber durch Auswaschung in lauter Fetzen zerrissen und von vielen Tälern durchfurcht. Steigt man vom Unterland zur Alb empor, so kommt man in das Gebiet des Juras, bei dem mau einen schwarzen, braunen und weißen Jura unterscheidet. Der schwarze Jura bildet die Ebenen zwischen
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