1872 -
Berlin
: Oehmigke
- Hrsg.: Schumacher, K., Neumann, K., Wrede, L., Grohmann, A.
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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mit Zinn giebt Kanonen- und Glockengut,' mit Zink Messing
und Tomback; mit Zink, Zinn und Messing Bronze; mit
Zink und Nickel Neusilber; Kupfer und Zink Erregung der
galvanischen Elektricität. Die Berbiudungen des K. mit Säuren
sind sehr giftig. Schweden, Rußland, England rc.
Eisen ist nur in Meteorsteinen gediegen, gewöhnlich mit
Schwefel (Schwefelkies) oder Sauerstoff (Magnet- und Roth-
eisenstein); oxydirt leicht (Rost); Eisenerze mit 5 pct. Kohle geben
Guß- oder Roheisen, mit ^ pct. Kohle Stabeiseu, mit 2
pet. Kohle Stahl. Blech, Drahtziehereien, Waffen, viele Geräth-
schäften, Instrumente, Heilmittel; Schweden, Rußland, Harz, rc.
Blei, selten, gediegen, gewöhnlich mit Sauerstoff und Schwe-
fel; weich, leicht schmelzbar; Schwefelblei oder Bleiglauz zur
Töpferglasur, Flintenkugeln, Schrot, Bleiwasser.
Zinn kommt nur als Zinnerz oder Zinnstein vor; weich,
leicht schmelzbar, gewöhnlich mit Blei versetzt; mit Schwefel,
Quecksilber und Salmiak, das Musivgold znm Schreiben
und Malen; Zinn und Antimon geben das Britannia-Me-
tall; Geschirre, Verzinnen, Einhüllen der Waaren, Staniol,
Zinnfolie, zur Politur der Metalle, des Glases, der Steine;
England, Sachsen, Böhmen.
Zink, gewöhnlich als Zinkblende (Schwefel und Zink) oder
Galmei (kohlens. Zinkoxyd), nie gediegen; Dachdecken, Beschlagen
der Schiffe, Zinksalbe; Schlesien, Sachsen, Baden.
Antimon (Spießglanz) ist meist mit Schwefel verbunden;
bleigrau, auch zinnweiß; mit Blei zu Buchdruckerlettern, zur
Bereitung des Goldschwefels, zu weißen Lichtern und Raketen;
Harz, Erzgebirge.
Kobalt, immer mit Schwefel und Arsenik verbunden; röth-
lich-grau, hart, spröde; dient zur Bereitung der Smalte, eine
blaue Farbe für Töpfergeschirr, Steingut, Fresco- und Zimmer-
malerei, zum Blaufärben der Gläser, mit Stärke vermischt heißt
sie Neublau — sympathetische Tinte; Schlesien, Sachsen.
Ärsenik, gediegen, oft mit Eisen (Arsenikkies) und Kobalt;
silber-, auch zinnweiß, stahlgrau und gelblich; starkes Gift; Fär-
berei, Medizin, zum Schmelzen des Platins, Gerben der Haut
ausgestopfter Thiere, giebt mit Kupfer verbunden das Weißkupfer;
Sachsen, Harz, Baden.
Momut, gediegen, röthlich - weiß, schmilzt schon in der
Flamme des Kerzenlichtes; 2 Th. Zinn, 1 Th. Blei und 1 Th.
Wismut geben das von Zinngießern, Glasern rc. gebrauchte
Schnellloth; dient zum Abklatschen von Stereotypplatten, Holz-
schnitten, Stempeln, mit Kupfer und Zinn giebt es das Sta-
tu e n m e t a l l.