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1. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 34

1914 - Nürnberg : Korn
34 Seine Nachfolger in der doppelten Würde hießen Kalifen und stammten aus seiner Familie. Ihres Propheten und Vorgängers kriegerischer Geist und seine fromme Wut vererbte sich auf sie; der Krieg wurde auch ihr Element und sie pflanzten den Halbmond, das Zeichen ihrer Herrschaft, gar bald in Syrien, Palästina und Ägypten auf — in Provinzen, die sie, eine nach der andern, dem morgenländischen Kaisertum entrissen. Im Jahre 651 er- oberten sie Persien und 707 fügten sie dem Kalifate, so hieß ihr Reich, das ganze nördliche Afrika hinzu. Sie verwüsteten alles mit Feuer und Schwert, unterdrückten überall mit roher Gewalt den christlichen Glauben, indem sie jene, welche nicht Moslems wurden, zu Sklaven machten, die christlichen Kirchen zerstörten und zahlreiche Bischofssitze gänzlich auflösten. Von Afrika setzten sie über die Meerenge, der sie von einem ihrer Anführer den Namen Gibraltar gaben; sie unterwarfen Spanien bis auf die nördlichen Gebirge, die noch allein den wesigotischen Herrschern übrig blieben, und drangen bis ins südwestliche Frankreich ein. Da aber ertönte das Wort des Herrn der Kirche: Bis hierher und nicht weiter! Karl Martell (der Vater Pipins des Kurzen, der Groß- vater Karls des Großen) ries gegen die andringenden Araber das ganze Frankreich unter die Waffen, vereinigte mit seinen Scharen den Heerbann der Thüringer, Schwaben, Niederländer und Longo- barden, die alle für das Kreuz und gegen den Halbmond die Waffen ergriffen hatten, und zog dem Feinde unerschrocken ent- gegen. Bei Tours in Westfranken kam es zur Schlacht. Karl schlug wie ein eherner Hammer auf die Köpfe der Ungläubigen. Sie erlitten ihre erste, aber eine furchtbare Niederlage von den Christen; denn 300000 Mohammedaner bedeckten das große Leichenfeld. Die geringen Überreste ihres Heeres flüchteten über die Pyrenäen, erlitten hier durch die christlichen Westgoten noch arge Verluste und kehrten nie wieder zu einem neuen Angriff zurück. So ward Europa und die christliche Kirche im Abend- lande gerettet. Im Osten hatte sich ein wildes Gebirgsvolk, die Türken, mit den Arabern verbunden und ihren Glauben angenommen. Als später die Macht der Araber abnahm, fing die der Türken an zu wachsen. Sie führten beständige Kriege mit dem morgen- ländischen Kaisertum, bis sie im Jahre 1453 gar die Hauptstadt Konstantinopel einnahmen und damit dem ganzen Reich ein Ende Machten. Haeste^,
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