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1. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 68

1914 - Nürnberg : Korn
68 für eine unwirtbare Wüste erklärt hätte, sind jetzt in blühende Fruchtfelder verwandelt, deren Ertrag vielen Hunderten hinreichende Mittel zu ihrem Unterhalte bietet. Bei Kalenberg, Hildesheim, Göttingen und Gruben- hagen wechseln üppige Fruchtgefilde mit bewaldeten Bergen, blühenden Gärten und freundlichen Städten und Dörfern ab; im Lüneburgischen herrschen dagegen plötzliche Über- gänge; ursprüngliche Wildnis und Kultur grenzen unmittel- bar aneinander, in einem einsamen Tale der Heide wandernd, glaubt man meilenweit von den Wohnungen der Menschen entfernt zu sein; kaum aber hat man des Tales Ausgang erreicht, so steht man überrascht vor einem traulichen Dorfe, ringsum von Wiesen, Gärten und Feldern umgeben. Hinter demselben scheint ein undurchdringlichem Föhrenwald alle Hügel weithin zu bedecken; man wandert auf dem schmalen Pfade einige hundert Schritte durch das düstere Holz bergan und plötzlich schaut man in ein weites, grünes Tal hinab, in dessen Mitte sich ein klarer Fluß durch lachende Wiesen, dichte Erlengebüsche und wogende Kornfelder schlängelt, aus dem mancher Kirchturm mit seinem roten Dache und manches Dorf mit seinen weiß- getünchten Häusern hervorschimmert. Was dem Lappländer das Renntier ist, das sind dem Landmann der Heidedistrikte die sogenannten Heid- schnucken, Schafe von kleiner, dauerhafter Rasse. Das schmackhafte Fleisch liefert ihm manchen Braten und aus der groben, meistens schwarzbraunen Wolle verfertigt er fast alle seine Kleidungsstücke. Die Heidschnucken sind zwar um die Hälfte kleiner als die spanischen Schafe, erfordern dafür aber auch nur geringe Pflege. Sobald der Frühling ins Land gekommen ist, zieht der Schäfer alle Morgen mit seiner Herde hinaus auf die Heide, deren junge Sprossen den genügsamen Tieren reichliche Nahrung bieten. Erst mit der einbrechenden Dunkelheit kehren Hirt und Herde heim, Der Buchweizen, in südlichen Ländern eine seltene Erscheinung, liefert dem Heidebewohner eine Hauptnahrung. Die Art, denselben zu bauen, ist eine höchst einfache Auf dem dazu bestimmten Stück Heideland wird das hohe Heidekraut angezündet, die fruchtbare Asche untergepflügt und die Saat ausgestreut. Der dürrste Boden liefert bei diesem Verfahren eine ergiebige Ernte. Der Buchweizen
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