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1. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 330

1914 - Nürnberg : Korn
330 können. Er war noch eben an der Arbeit, da mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die Ohren und der Stein vom Mörser sprang prasselnd gegen die Decke; — denn ein Funken war in den Mörser gefallen. Was Bertold hier mit Schrecken bemerkte, teilte er auch anderen mit. Man dachte weiter darüber nach und fing nach und nach an solche Mörser mit in den Krieg zu nehmen und daraus erst Steine, später eiserne Kugeln gegen die Feinde zu schießen. Kurz, es wurden nach und nach die fahrbaren Kanonen und tragbaren Gewehre erfunden und Bertold Schwarz, der Mann im Friedenshause, ist anzusehen als der erste Urheber der vornehmsten Werkzeuge im Kriege. Lrnst Kapp«. -j-204. Die Eiche. Die Eiche ist die Königin unter den Bäumen des Waldes; in ihr vereinigt sich Schönheit mit Stärke und fast unvergäng» licher Dauer; in ihr lebt eine Riesenkraft, die sich zwar langsam, aber sicher und majestätisch entwickelt. An Höhe mit den hohen Fichten und schlanken Tannen wetteifernd, übertrifft sie dieselben an Stärke. Man findet Eichen von 9 Meter im Umfange und 39 Meter Höhe. Der Baum wächst langsam und ist erst nach 200 Jahren ausgewachsen. Dafür geht aber auch sein Alter noch über 5 Jahrhunderte hinaus. Die Eiche war schon unseren heidnischen Ahnen ein ehr- würdiger Baum; sie hatten ihn ihrem Donnergotte Tor geheiligt. Eichenhaine mit ihrem Dunkel waren die Tempel der alten Deut- schen; hier brachte der Priester sein Opfer dar. Unter Eichen sammelte sich die Gemeinde zur Beratung; mit einem Eichzweige krönten sie die Tapferen nach der Rückkehr aus dem Schlacht- gewühle. Die Wurzeln der Eiche sind ebensostark als die mächtigen Äste und Zweige. Darum vermag sie jedem Sturme Trotz zu bieten. Auch die Rinde ist eisensest und stark. So stark und fest das Holz, so schön ist der Schmuck der großen, zierlich in Wellenlinien ausgezackten, glänzenden Blätter. Die unscheinbaren Blüten sind halbgetrennt; die einen hängen in sogenannten Kätz- chen, die anderen, aus denen die Eicheln werden, stehen knospen- artig an den Spitzen der Zweige. Die Frucht ist die bekannte Eichel, für manche Tiere ein leckeres Futter; geröstet dient sie auch dem Menschen als Ersatzmittel für die Frucht des Kaffee- baumes. Die Rinde der Eiche, welche scharfe und bittere, zusam- menziehende Stoffe in sich hat, gibt sehr gute Lohe zum Gerben
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