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1. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 370

1914 - Nürnberg : Korn
370 er vergeblich gejagt hatte, zog er wieder ab. Sobald er aus dem Gesichtskreise verschwunden war, fielen die Enten wieder ein, schwammen auseinander und suchten wieder nach ihrer Nahrung» Bald darauf zeigte sich der geschickte und für die Enten sehr gefährliche Wanderfalke, welcher sehr ungern auf einen sitzenden Vogel stößt, einen fliegenden aber mit großer Leichtigkeit sängt. Die Enten, ihn erblickend, flogen nicht auf, sondern tauchten fortwährend um sich den Fängen des Räubers zu entziehen, was ihnen auch vollständig gelang. Der Falke flog dicht über ihnen weg ohne auf eine zu stoßen; denn er hatte offenbar die Absicht sie zum Auffliegen zu bewegen. Nach langer Bemühung gab auch er seine Jagd auf und flog davon. Noch an demselben Tage erschien nun aber der Taubenhabicht, der furchtbarste Feind dieser Vögel, da er die sitzenden ebenso geschickt zu fangen weiß als die fliegenden. Der Beobachter sah mit großer Spannung dem Ausgange entgegen; ihm schien eine der Enten ohne Gnade verloren. Doch der Instinkt der Tiere half hier abermals aus der Not. Sie zogen sich, sobald sie den Habicht erblickten, ganz eng zusammen und warfen mit den Flügeln ohne Unterlaß Wasser in die Höhe. Dieses zerteilte sich durch die Gewalt des Flügelschlages in viele Tropfen und bildete einen dichten, un- durchsichtigen Staubregen. Der Habicht ließ sich zwar dadurch nicht abschrecken; er strich mitten hindurch und ganz niedrig über dem Wasserspiegel sich haltend. Allein, da er keine Ente ins Auge fassen konnte, so konnte er auch auf keine stoßen und mußte gleichfalls mit leeren Klauen abziehen. Grub-. 290. Züge aus dem Leben der beiden Könige Ludwig I. und Max Li. 1. Ein vornehmer Herr flüchtete sich vor dem heftigen Regen in eine Hütte der Vorstadt Au. Schon in der Haus- flur hörte er vom obern Stock her Töne des Jammers, lautes Schluchzen. Er eilte hinauf und auf seine Frage schilderte ihm eine arme Mutter ihre elende Lage mit ihren vielen Kindern und das schreckliche Unglück, welches ihnen erst dadurch noch be- vorstehe, daß in den nächsten Tagen ihre kleine Habe gepfändet werden soll. Der Herr riet dieser unglücklichen Frau sich am anderen Tage nach dem Wittelsbacher Palast zu begeben, und versicherte, daß ihr König Ludwig aus der Not helfen werde. „Ach," erwiderte die Frau, „dieser Rat kanu mir auch nichts nützen; denn König Ludwig wird ohnedies von armen Leuten
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