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1. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 448

1914 - Nürnberg : Korn
448 die Gewalttat fremder Eroberer kämpfen und in diesem Kampf, in dem wir kein anderes Ziel verfolgen als den Frieden Europas dauernd zu sichern, wird Gott mit uns sein, wie er mit unsern Vätern war." Als der König geendet, erhob sich ein donnernder Sturm der Begeisterung. — Eine Stunde später wurde die Sitzung wieder eröffnet. Tiefe Stille lagerte über der Versammlung, als der Bundeskanzler Graf Bismarck erschien um eine Mit- teilung zu machen. „Frankreich," sagte er, „hat den Krieg erklärt." Er konnte nicht weiter reden; ein Jubel, ein Bravo- rufen erfüllte das ganze Haus; alle stimmten ein in den Ruf: „Mit Gott für König und Vaterland!" Diese patriotische Be- geisterung fand überall lauten Beifall. Aus allen Teilen Deutsch- lands, selbst von den Deutschen in Amerika, gelangten an König Wilhelm täglich, stündlich Kundgebungen der Opferfreudigkeit in dem Kampfe für Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit. Schon am 16. Juli hatte König Wilhelm die norddeutsche Bundes-Armee zu den Waffen gerufen und am 19. den Orden des „Eisernen Kreuzes" für das Verdienst in diesem Kriege erneuert. Die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Ba- den stellten sofort — den Verträgen von 1866 gerreu — ihre Truppen unter seinen Oberbefehl. „Mit Be- geisterung werden meine Truppen an der Seite ihrer ruhm- gekrönten Waffengenossen für deutsches Recht und deutsche Ehre den Kampf aufnehmen," telegraphierte der jugendliche König Ludwig Ii. von Bayern an König Wilhelm. Die Tage von 1813 waren wieder aufgelebt; ja, die Begeisterung war noch viel großartiger als damals. Deutschland war einig wie nie zuvor. Nach Haester». 1-350. Mut über Gut. Es war einmal ein armer Handwerksmann, ein Lein- weber, der saß täglich schon in aller Frühe in seiner Werkstätte und arbeitete. Und wie er denn allezeit fröhlichen Mutes war, so sang er zum Zeitvertreib nebenbei manch schönes weltliches und geistliches Liedlein, je nachdem es ihm just ums Herz war. Und er hatte eine so klare und volle Stimme, daß die Nach- barn keines Haushahns bedurften, der sie aufweckte. Dies war aber eben dem reichen Kaufherrn nicht recht, der neben ihm wohnte; denn wenn der vor Mitternacht nicht schlafen konnte wegen Geldsorgen, so nutzte er nach Mitternacht noch
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