1914 -
Nürnberg
: Korn
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Fortsetzung oder zweiter Teil seines Evangeliums zu betrachten ist,
ist auch noch eine Anzahl der von etlichen Aposteln an bestimmte
Gemeinden oder einzelne Personen gerichteten Briefe vorhanden,
von denen die meisten vom Apostel Paulus aus verschiedenen Ver-
anlassungen und an verschiedenen Orten, zum Teil aus Rom, wo
er um des Evangeliums willen in Gefangenschaft war, geschrieben sind.
Die Epistel an die Ebräer dagegen, sowie die beiden Briese
Petri nebst dem Brief Jakobi und Judä waren an nicht näher
bekannte oder nur im allgemeinen bezeichnete Gemeinden, welche
teils aus dem Judentum teils aus dem Heidentum zum Christen-
tum übergetreten waren, gerichtet, um sie im Christenglauben und
in der Christenhoffnung sowie im Ernste christlicher Heiligung zu
bestärken und gegen gefährliche Irrlehren zu schützen.
Die drei Briefe Johannis sind wahrscheinlich erst nach dem
Evangelium Johannis und an solche Personen geschrieben worden,
welche teils in Ephesus selbst teils in der Gegend von Ephesus
lebten, um sie vor gewissen Irrlehren zu warnen und sie zur
Standhaftigkeit und Treue im Glauben zu ermahnen.
In der Offenbarung Johannis endlich ist eine Weissagung
enthalten von den Kämpfen und Siegen der Christengemeinde, ihren
letzten schweren Drangsalen und der herrlichen Zukunft Jesu Christi
zum Gericht und zur Erlösung.
374. Die Christenverfolgungen.
Wie schon die erste christliche Gemeinde mit den älteren
Aposteln zu Jerusalem von den Priestern und Obersten des jüdischen
Volkes verfolgt wurde, so wurde auch Paulus, der später berufene
Apostel des Herrn, um des Evangeliums willen zu Damaskus,
Lystra, Philippi, Ephesus und an anderen Orten von Juden und
Heiden verfolgt und mißhandelt. Paulus wurde als ein Gefangener
nach Rom geführt und auf Befehl des grausamen Kaisers Nero
im Jahre 67 enthauptet, der Apostel Petrus aber zu gleicher Zeit
daselbst gekreuzigt und auch viele andere Christen wurden auf das
grausamste gemartert. Denn wenn auch die Juden seit der im
I. 70 n. Chr. erfolgten Zerstörung Jerusalems und der gänzlichen
Auflösung ihres Staates weniger Macht hatten, die Christen zu
verfolgen, so wurden diese um so mehr allmählich von den Heiden
im ganzen römischen Reiche verfolgt. Die heidnischen Priester verfolgten
die Christen aus schnöder Gewinnsucht; die römischen Kaiser und Land-
pfleger deshalb, weil man sie für eine staatsgefährliche heimliche Gesell-
schaft hielt, da sie sich weigerten, derheidnischen Obrigkeit göttliche Ehre zu
erweisen; das heidnische Volk endlich aus blindem Haß und Argwohn.
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