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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 117

1871 - Zwickau : Zückler
117 Bäume u. s. w., besonders aber rein im Zuckerrohr vorkommt. Der gereinigte Zucker heisst rastinirter Zucker. Aus Stärke, Obst und Honig lässt sich der Zucker nicht raffiniren und krystallisiron. Mit Hefe versetzt, verwandelt sich der Zucker in Weingeist und Kohlen- säure. Mail nennt diesen Vorgang Gährung. 4j Der Weingeist (Spiritus) entsteht auf die so eben angeführte Weise und wird durch Destillation gewonnen. Aus allen stärke- und zuckerhaltigen Stoffen kann daher Weingeist bereitet werden. Ohne Zucker entstellt aber kein Weingeist, daher: Süsse Trauben, starker Wein! Der Wein- geist ist flüchtiger und leichter, als Wasser, und brennbar. Mit Wasser vermischter Weingeist wird Branntwein genannt, und dieser ist ein gefährliches Getränk. Die Bereitung des Weingeistes kann man bei Branntweinbrennereien jeden Tag sehen. 5) Die Essigsäure, welche mit Wasser verdünnt den Essig darstellt, entsteht, wenn Weingeist längere Zeit mit Luft in Berührung ist und sich oxydirt (säuert). Essig lässt lieh schnell bereiten, wenn man Branntwein durch ein mit buchenen liobelspänen gefülltes Fass laufen lässt. Nur aus weingeist- haltigen Stoffen oder aus solchen, die Stärke oder Zucker enthalten, kann Essig gewonnen werden. Sauere Trauben liefern daher schlechten Essig. t>) Der Gerbestoff ist in vielen Rinden, besonders in der Eichenrinde (Lohe) und in den Galläpfeln enthalten. Er verbindet sich innig mit der Thierhaut, benimmt ihr die Fähigkeit zu ver- faulen und bildet dadurch das nützliche Leder. Mit Eisen salzen (grünem Vitriol) bildet der Gerbestoff eine Verbindung von schwarzer oder schwarzblauer Farbe, die Tinte.' Zu den stickstofffreien Organi- schen Körpern gehören auch noch: Das Fett, welches von Thieren gewonnen wird; der Thran, das flüssige Fett von Säuget!deren, die im Meere leben; das flüchtige Öl, welches von Blumen und andern Ptianzcntheilen durch Destillation, das fette Öl, das durch Auspressen aus Samen bereitet wird, die Harze u. s. w. Von stickstoffhaltigen organischen Körpern, welche man leicht daran erkennt, dass sie angezündet einen sehr starken, unan- genehmen Geruch nach Ammoniak (Verbindung des Stickstoffes mit Wasserstoff) verbreiten, wie dies bei Haaren, Federn, Horn u. s. w. der Fall ist, sind hauptsächlich zu bemerken: 1) Die Fleischfaser, welche das Fleisch der Thiere bildet. Sie enthält sehr viel Stickstoff, daher ist das Fleisch ein so kräftiges Nahrungsnpttel. 2) Das Ei- weil's ist in den Eiern und im Blute enthalten und gerinnt in der Hitze. Auch viele Pflanzen enthalten Eiweissstoff, der ganz ähnliche Eigenschaften besitzt und Pflanzeneiweiss heisst. 3) Gallerte und Leim find vorzüglich in den Knorpeln und Knochen enthalten, woraus der Tischlerleim gesotten wird. 4) Kleber, welcher mit dem Stärkemehl die Getreidekörner und Hülsenfrüchte ausmacht. Er ist eine klebrige, zähe Masse, die als Rückstand bleibt, wenn aus Weizenmehl in
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