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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 269

1871 - Zwickau : Zückler
269 für Ausländer sehr ungesund. Die v. den wüsten kahlen Sandsteinbergen beständig abprallenden Sonnenstrahlen u. aufsteigenden warmen Luft- ströme erhitzen die Luft so sehr, daß selbst diejenigen Theile Afrikas, welche in den gemäßigten Zonen liegen, sehr heiß sind. Der Übergang von einer Jahreszeit in die andere ist meist mit heftigen Stürmen u. Gewittern ver- bunden. Viele Monate im Jahre ist in einem großen Theile Afrikas immer schönes Wetter bei einen: reinen, wolkenlosen Himmel. Jeden Morgen erhebt sich die Sonne strahlend u. erfüllt Alles mit blendendem Glanze. Den ganzen Tag schwächt nichts ihre Gluth u. Helle, u. des Abends sinkt sie prachtvoll in die Wogen des Meeres. Bald wölbt sich der herrlichste Sternenhimmel über den Häuptern der Bewohner, u. das Auge des Europäers erblickt Sternenbilder, die ihm neu sind. Wenn die Regen- zeit eintritt, thürmt sich Gewölk an dem bisher reinen Himmel auf u. verdunkelt die Sonne. Stürme u. Gewitter erfolgen, u. reichliche Regen- güsse bringen Erquickung der lechzenden Erde, die sich schnell mit einem grünen Gewände bekleidet. Der unaufhörliche Schlagregen aber erfüllt die Luft mit Dunst u. bewirkt eine Feuchtigkeit, welche die Schwüle un- erträglich macht. Faulige Dünste steigen aus den Niederungen auf u. erzeugen unermeßliche Schwärme lästiger Infecten. In dieser Jahreszeit nimmt der Europäer meist den Keim des Fiebers in sich auf, das gewöhn- lich den Tod bringt. — „Und wer sind die Bewohner v. Afrika?" Im nördl. Theile sind es Türken u. Araber; weiter südlich Neger mit wolligen Haaren, u. noch weiter gegen die südl. Spitze Hottentotten u. Koffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer u. Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich v. den Europäern als Wesen v. geringer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit andern: Vieh, u. das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden u. Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einen: Sandmeere liegen, u. v. Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig be- wohnt u. sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die Sahara, 114600 Qm. gr., ist an einigen Stellen 200 M. breit. — Die vornehmsten Products des Pflanzenreichs v. Afrika überhaupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Pfeffer, Ol, Kaffee, Zucker- rohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke u. Wildheit aus. Der afrikanische Elephant
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