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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 303

1871 - Zwickau : Zückler
303 Schwerkraft von einander angezogen u. dadurch festgehalten; sie sind aber nicht, wie es beim ersten Anblicke scheint, am Himmelsgewölbe angeheftet. Sollten nun alle diese bei weitem kleineren Körper von der kleineren Erde so stark angezogen werden, daß sie sich um dieselbe bewegen müßten? — Jetzt laß uns die Bewegung der Erde um sich selbst genauer erwägen! Vermöge der Kugelgestalt der Erde kann nur die eine Hälfte derselben vom Sonnenlichte beschienen werden; die andere entbehrt dasselbe; jene hat Tag, diese hat Nacht. Die Grenzlinie zwischen der erleuchteten u. der dunkeln Erdhälfte nennt man die Lichtgrenze oder den wahren Horizont. Da nun die Erde unaufhörlich inbewegung ist: so muß auch diese Lichtgrcnze beständig wechseln. Des Morgens tritt der Ort, an dem wir uns befinden, aus dem Dunkel an das Licht; doch steht er noch so gegen die Sonne, daß die Strahlen derselben nur sehr schräg auf ihn fallen können. Indem nun die Erde sich zu drehen fortfährt, erreicht dieser Ort seinen höchsten Stand im Lichte, u. die Strahlen der Sonne treffen ihn in einer mehr senkrechten Richtung. Letzeres ist in unseren Gegenden zu einer Jahreszeit mehr der Fall, als zur andern; der Grund davon soll bald an- gegeben werden. Allmülig jedoch weicht er aus dem Lichtgebiete wieder zurück, um sich dem Schattengebiete zu nähern; nun fallen die Sonnen- strahlen wieder schräg auf ihn, u. es ist für ihn Abend geworden. Endlich verläßt er das Lichtgebiet ganz u. tritt in's Schattengebiet, in welchem ihn die Sonnenstrahlen gar nicht mehr treffen; dann ist es Nacht geworden. So entsteht der Wechsel der Tageszeiten. Nun erfolgt die Bewegung der Erde um sich selbst oder um ihre Achse in der Richtung von W. nach O. Je weiter daher ein Ort von dem andern nach O. liegt, desto eher, je weiter nach W., desto später müssen die Tageszeiten für ihn eintreten. Alle Orte nun, welche mit einander gleichweit nach O. liegen, haben sämmtliche Tageszeiten, vorzüglich den Mittag, zu gleicher Zeit. Man denkt diese Orte durch eine von N. nach S. gezogene Linie mit einander verbunden, welche deshalb der Mittags- kreis, Meridian dieser Orte heißt. Du weißt, wie viel ihrer angenom- men werden (300), u. welchen man als den ersten betrachtet, nämlich den, welcher über die afrikanische Insel Ferro geht. Wer nun um einen Mittags- kreis oder um einen Grad der Mittellinie oder seines Parallelkreises weiter östl. wohnt, als wir, der hat 4 Minuten eher, wer aber so viel weiter westl. wohnt, hat 4 Minuten später, als wir Mittag u. die übrigen Tageszeiten. Um ivie viel Grade mag sonach derjenige weiter östlich wohnen, als wir, welcher um eine ganze Stunde eher Mittag hat? 63. (36 ) Wechsel der Jahreszeiten. Obgleich auf der ganzen Erde Tag u. Nacht mit einander abwechseln u. nach völlig gleichem Maße vertheilt sind: so ist doch die Dauer der Tage u. Nächte in den verschiedenen Gegenden der Erde zu verschiedenen Jahres- zeiten nicht dieselbe; ja selbst der Wechsel der Jahreszeiten ist nicht
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