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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 337

1871 - Zwickau : Zückler
337 anfängt, eine lohnende Schnelligkeit erlangen. Das Hutnähen ist eine Kunstfertigkeit, deren Erlernung bezahlt werden muß. Die Hauptgeschäfte für Strohhutnühen befinden sich in Dresden, Kreischa, Laubegast, Dohna, Weesenstein, Lockwitz re. Besondere Flechtschulen bestehen zu Altenberg, Dippoldiswalde u. Braunsdorf bei Tharand. Nach K. Anst. Engelhardt. 13. Drei Naturmerkwrirdigkeiten Sachsens. Für den Naturforscher, wie für den Vaterlandsfreund, ist es gleich interessant, daß das kleine Sachsen mit so mannigfaltigen Schätzen gesegnet ist. Drei Merkwürdigkeiten sind es, die ihm eigenthümlich sind u. anderswo in gleicher Weise u. unter gleichen Umständen nicht angetroffen werden. 1) Der zöblitzer Serpentin. Steigt man aus dem schönen Flöha thale von Olbernhau hinauf nach Marienberg zu, so liegt auf der weitge dehnten Hochebene das freundliche Städtchen Zöblitz. Rechts von der mit Ebereschen bepflanzten Straße erhebt sich ein langezogener, spärlich mit Laubgebüsch bewachsener Bergrücken, an dessen Nordseite ein kleiner Ge- birgsbach durch die Tannenwälder dahin fließt. Dieser auffallende Gebirgs- stock, der wie ein großer riesiger Sarg in die höher liegenden Bergketten eingesenkt liegt, besteht ganz aus Serpentin, jener bekannten Felsart, die um ihrer schönen Farbenzeichnung willen längst ein Gegenstand der Ver- arbeitung geworden ist. Der Serpentinsteinfels ist übrigens durchaus kein seltenes Vorkommen, namentlich tritt er bei Waldheim weit mächtiger auf: aber der zöblitzer Serpentin ist von allen Arten der einzige, der sich wegen der Milde u. Weichheit auf der Drehbank gut verarbeiten läßt, u. der alle die bekannten Geräthschaften u. Kunstgegenstände liefert, die bis nach Amerika versendet werden. Seit länger als 200 Jahren besteht schon in Zöblitz eine Innung von Serpentinsteindrechslern, die einzige auf der ganzen Erde, eine gr. Anzahl Meister u. Gesellen zählend. 2) Die sächsischen Topasfclsen. Mitten in einer öden u. rauhen, fast unbewohnten Waldgegend im Voigtlande, zwischen Schöneck u. Gottes- berg, ragt ein gegen 60 F. hoher weißgrauer Felsen aus dem granitartigen Gneußgebirge hervor, der Schneckenstein genannt. Frei u. kahl steht er da u. ist, von einer gewissen Entfernung aus gesehen, garnicht auffallend. Durch eine offene senkrechte Spaltung wird er in zwei Hälften, eine östl. u. eine westl., getheilt, von denen die letztere ein wenig niedriger ist. Das Gestein besteht aus einem seinen, sandigen Gemenge von Quarz, mit dunkel- u. schwarzgrünen Schörlstrahlen durchzogen, u. beigemischten Glimmertheil- chen. Eine unzählige Menge von Höhlungen durchziehen die Felsmasse, an deren inneren Wänden die schönsten Quarzkrystalle sich herausgebildet haben. Dazwischen ist die gelbbraune, hellgelbe oder weißliche Topasmasse gelagert, u. die Topaskrystalle sind meist auf den Quarzkrystallen, von denen sie aber leicht sich losbrechen lassen, festgewachsen. Sie erscheinen als acht- seitige Prismen, die oben in eine stark abgestumpfte Pyramide auslaufen, u. sind so hart u. nehmen beim Schleifen einen so vortrefflichen Glanz an, Iii. •' 22
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