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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 374

1871 - Zwickau : Zückler
374 daraus befreit wurde. Übrigens hatte Albrecht der Ii. seinem Sohne Friedrich die Pfalz Sachsen überlassen; Diezmann aber, der nach des älteren Bruders Heinrich's Tode das Pleißnerland erhalten hatte, bekam außer mehren Gütern auch noch durch die Anweisung auf den Ertrag der Zölle Entschädigung. — Diese traurigen Erfahrungen mußten die letzten Lebenstage des greisen Heinrich des Erlauchten sehr verbittern. Er starb den 15. Febr. 1288 zu Dresden u. wurde zu Altzella beigesetzt. Hierauf nahmen Landgraf Albrecht Ii. u. Markgraf Friedrich Tuta von Landsberg (Dietrich's einziger Sohn) die Mark Meißen in Besitz; allein Friedrich forderte die an seinen Vater gekommene Hälfte von Meißen widerrechtlich für sich, u. Diezmann riß die Lausitz an sich. Ehe noch Albrecht eine Ent- scheidung darüber fassen konnte, ließ ihn Friedrich zwischen Eisenach u. Gotha unversehens aufheben u. nach Landsberg in die Gefangenschaft fübren, worauf denn auch Albrecht in Rochlitz seinem Sohne Friedrich 1289 Fteiberg mit den Bergwerken rc. überließ. ■— Aus diesen Zerwürfnissen wollte selbst der Kaiser Rudolph für sich Vortheile ziehen, konnte aber nach dem Tode des kinderlosen Grafen von Brenn-Wettin (1290) nur die Graf- schaft Brena seinem Enkel, dem Herzoge Rudolph von Sachsen, verleihen. — Nach Friedrich Tuta's Tode (er starb kinderlos 1291) bemächtigten sich Friedrich u. Diezmann sofort der bedeutenden Erbschaft seiner hinterlassenen Landestheile. Friedrich nahm Meißen, u. Diezmann einen Theil des Oster- landes u. der Lausitz (Niederlausitz) in Besitz, ohne daß Albrecht sie daran hinderte. — Auf Rudolph folgte Adolph von Nassau als deutscher König, u. dieser soll dein Landgrafen Albrecht Ii. für seine Anerkennung 4000 Mark Silber versprochen u. ihnr überdies die Reichsstadt Mühlhausen angewiesen haben. Adolph, von dem Erzbischof von Mainz gegen Friedrich u. Diezmann aufgereizt u. mit Geld u. Mannschaft unterstützt, vertrieb die beiden Markgrafen u. nahm nun selbst von Thüringen u. Meißen Besitz. Albrecht zog später mit seiner dritten Gemahlin Elisabeth nach Erfurt, nachdem er sich zuvor mit seinem Sohne Friedrich ausgesöhnt u. diesem Thüringen u. 1306 die Wartburg eingeräumt hatte. Am 13. November 1314 starb er in Erfurt, wo er auch begraben wurde. — Albrecht, war allerdings nicht ein Mann von Kraft u. Entschiedenheit; allein so sittlich tief gesunken war er nicht, wie er gewöhnlich geschildert worden ist. Gewiß aber ist, daß auf seine Handlungsweise sowohl die damalige Zeit, als auch seine Umgebungen u. vor Allem die Geistlichkeit, obwohl er Schenkungen an Stifter u. Klöster machte, großen Einfluß hatten. Nach Richter. 7. (18.) Friedrich I., der Gebissene. (1307-1324). Ehe wir auf Friedrich's I. Regierung selbst übergehen, die mit dem Jahre 1307 beginnt, wo er alleiniger Besitzer fast aller Länder seines Vaters u. seines Bruders, also Markgraf von Meißen u. Landgraf von Thüringen wurde, wollen wir zuvor noch einige wichtige Ereignisse aus der früheren Zeit nachholen.
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