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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 379

1871 - Zwickau : Zückler
den waren u. schon Sachsens Grenzen bedrohten; aber vms konnte er allein ausrichten, da die übrigen deutschen Fürsten ihn verliessen, u. auch der tapferße Kriegsmann vor den schwarzen Räuberhorden der Hussitm die Flucht ergriff 's Bei Brüx (1425), bei Miefs u. vor Allem bei Aussig (1426) verlor er gegen sie viele seiner trefflichßen Streiter. Diese unglücklichen Ereignisse der letzten Jahre, u. dazu die stets peinigende Voraussehung, dass es noch schlimmer kommen, u. Sachsen settbst in die Hände der grausamen Feinde gerathen werde, brach die Kraft u. den Muth des einst so gefürch- teten Helden. Unter trüben Ahnungen u. ernsten Ermahnungen an seine beiden Söhne, Friedrich u. Wilhelm, legte er im Januar 1428 sein Haupt zum Todesschlummer nieder. Nach Mohr. 11. Friedrich der Sanftmüthige (1428-1464). Wilhelm 111, der tapfere. Der Bruderkrieg. (1446-1450). „Wie fein u. lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig bei einander wohnen!" Noch auf seinem Sterbebette hatte der Kurfürst Friedrich I., der Streitbare, seine Söhne zu brüderlicher Eintracht u. zur Milde gegen die Unterthanen ermahnt. Leider wurde diese Ermahnung nicht befolgt! Schon hinsichtlich ihrer Gemüthsart waren die beiden fürstlichen Brüder einander ganz entgegengesetzt. Kurfürst Friedrich Ii., der Sanft- müthige genannt, liebte die Ruhe u. den Frieden; Wilhelm, rasch u. hitzig von Natur, fand Wohlgefallen am Kriege. Sagte man von ihm doch: „Wenn Herzog Wilhelm die Sporen anlegt u. damit über den Hof zu Weimar geht: so hört man ihn über ganz Thüringen". Nun standen aber beiden Fürsten eigennützige und herrschsüchtige Räthe zur Seite; dem Herzog Wilhelm vorzüglich der streitsüchtige Apel von Vitzthum. Anfangs regierten die Brüder ihre Länder gemeinschaftlich; i. I. 1445 theilten sie sich in Altenburg in dieselben, so daß der Kurfürst Friedrich Meißen, der Herzog Wilhelm Thüringen erhielt; das zwischen Mulde u. Saale gelegene Osterland wurde unter beide vertheilt. Keiner aber war mit dem, was ihm zugefallen, zufrieden. Die Vermittlungsversuche benachbarter Fürsten waren ohne Erfolg, weil vorzüglich Apel von Vitzthum den Herzog immer heftiger wider seinen Bruder aufreizte, ja seinen Herrn sogar dahin zu bringen suchte, das; er füv den Fall seines kinderlosen Todes Thüringen an den König von Böhmen vererbte. Es kam zum Kriege zwischen den Brüdern 1446—1450. Der Krieg bestand weniger in entscheidenden Schlachten, als in vielen kleinen Gefechten, Plünderungen, Mordbränden u. anderen Gräueln btirgerlicher Kriege. Vielleicht hätten die Fürsten nach zwei Jahren Frieden gemacht; allein daran war den; habgierigen Vitz- thum Nichts gelegen. Auf seinen Betrieb ließ Wilhelm 0000 Böhmen anwerben, und diese wirthschafteten in Freundes, wie in Feindes Lande auf gleich schreckliche Weise. Auch des Kurfiirsten Helfershelfer gingen nicht schonender zu Werke; der Feldhauptmann Hermann von Harras
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