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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 389

1871 - Zwickau : Zückler
389 Heinr ich der Fromme, der nur die Einkünfte der Ämter Freiberg u. Wol lenstein, nebst 12500 Gülden zu seiner Verfügung hatte, wählte Freiberg zu seiner Residenz. Hier war er geliebt von seinen Unterthanen, besuchte fleißig ihre Werkstätten u. fuhr selbst in Bergmannkleidern mit seinen lieben Bergleuten an. Manche unschuldige Eigenthümlichkeiten hatte er. So trug er fortwährend einen Dolch u. ein Schwert u. meistens einen Wolfspelz, ¿lud) liebte er schöne Pferde u. ergötzte sich gern an Musik u. Gesang. Beson- ders fand er Freude an übermäßig großen Kanonen.—In den Jahren 1521 u. 1522 ließ er die Stadt Marienberg bauen, weil hier neue Erzadern entdeckt morden waren. Er lebte zuweilen dort u. in Wolkenstein. In der Umgegend von Wolkenstein wurde erweist „der gute Heinz oder Hinz" ge- nannt. Obgleich er sanft war, so zeigte er doch auch Strenge. Dies be weisen einige in Folge der Bauernunruhen angeordnete Hinrichtungen. Heinrich konnte sich einige Zeit nicht entschließen, wie er sich in Hin sicht auf die Reformation verhalten sollte, weil er es nicht gern mit seinem Bruder Georg verderben wollte, endlich gab er diese Bedenklichkeit auf. Im I. 1530 wurde die Reformation in den verschiedenen unterworfenen Orten eingeführt. Roch am ¿lbende des 17. April 1539, dem Todestage Georg's, langte Heinrich bei Fackelschein in Dresden an, uni die Regierung zu übernehmen. Am Psingstfeste (25. Mai) führte er in Leipzig u. dem 6. Juli in Dresden die Reformation ein. Auch ordnete er eine allgemeine Kirchenvisitation an. Doch schon am 18. Aug. 1541 starb er, betrauert von seiner Familie, wie von seinen Unterthanen. Er wurde im Dome zu Freiberg beigesetzt; denn oft hatte er geäußert: „Ich habe die Freiberger allerwege treu u. gehorsam erfunden, darum will ich auch bei ihnen ruhen und schlafen." — Nach Heller. 18 (24.) Johann Friedrich der Grosimnthiqe. (1332—1547, i 1351.) — Moritz (1341—1533 ) War es doch, als wenn man nur gewartet hätte, bis Luther den Mund schlösse, der fortwährend zum Frieden gerathen hatte; denn kaum war sein Auge im Tode gebrochen, als auch die Feindseligkeiten gegen den Kaiser begannen, welcher immer deutlicher den Plan zeigte, den Proöestan tismus zu unterdrücken. Der Nachfolger Johann's des Beständigen, Jo- hn n n F r i e d r i ch d e r G r o ß m ü t h i g e, u. dessen Bundesgen osse, der Land- graf Philipp von Hessen, rückten i. I. 1546 mit einem bedeutenden Heere an die Donau gegen den Kaiser, welcher noch sehr wenig Soldaten um sich hatte. Sie hätten denselben leicht besiegen u. dadurch zwingen können, die Protestanten in Zukunft in Ruhe zu lassen, ¿lber jetzt erst, nachdem sie mehr gethan hatten, als ihnen der Kaiser verzeihen konnte, jetzt erst fingen sie an zu überlegen, ob sic auch wohl stecht daran thäten, den Kaiser zu "bekriegen. Der kluge Rathschlag des Feldherrn der süddeutschen Städte, des wüthigen Schärtlin, den Kaiser sogleich anzugreifen, wurde nicht be-
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