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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 392

1871 - Zwickau : Zückler
392 das Licht zu bekämpfen, welches der Christenheit in der Kirchenerneuerung aufgegangen war. Darum bereitete ihm der Herr die Demüthigung, in seinem Alter von einem jungen Manne an Klugheit übertroffen, von einem seiner Unterthanen — denn als solche betrachtete er die deutschen Fürsten — besiegt u. zur Anerkennung dessen gezwungen zu werden, zu dessen Bekämpfung er alle Macht u. Klugheit aufgeboteir hatte. — Jedoch nicht Alle, welche bisher auf des Moritz Seite gestanden hatten, waren mit der Beendigung, des Krieges durch den passauer Vertrag zufrieden. Vielmehr gerieth Moritz mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg- Kulmbach in Krieg. Es kam am 3. Juli 1553 zurschlacht beisievers- hailsen (zwischen Hannover u. Braunschweig). Moritz siegte zwar, ward aber tödtlich verwundet u. starb am 11. Juli. Ihm folgte in seine frühe Gruft der Ruhm, die Sache der Protestanten u. die Freiheit Deutsch lands gerettet zu haben! 19. (25.) Vater 2tumist und Mutter Anna. (1553—1586.) Moritz stand im 33. Jahre, als die Fürsehung ihn aus seiner ruhm- vollen Laufbahn abrief. Durch seine Feldherrntlugheit war Sachsen, nächst dein österreichischen, der niüchtigste u. bedeutendste Staat in Deutsch- land geworden. Der nicht minder ehrenvolle Beruf aber, über Sachsen die Segnungen des Friedens zu verbreiten, war seinem Bruder u. Nachfolger August vorbehalten. Jhir nennt man mit Recht den Wirtschaftlichen. Der kleine, einzige Krieg, welchen August mit gewaltiger Übermacht gegen seinen unglücklichen Vetter, Johann Friedrich beit Mittleren von Gotha, führte, brachte dein Lande zwar Zuwachs; aber dieser Krieg ist es eben nicht, warum man August rühmt. Veranlassung zu dein Kriege hatte der schon in die Reichsacht erklärte fränkische Ritter Wilhelm von Grumbach gegeben. Dieser ivollte Johann Friedrich dem Mittlern wieder zu der seinem Vater entrissenen Kur u. dem Lande verhelfen. Johann Friedrich war schivach genug, ihm auf seinem Schlosse Grimmenstein zu Gotha Schutz u. Aufenthalt zu gewähren. Die Bitten u. Ermahitungen an ihn von allen Seiten, ja selbst vom Kaiser, den Grumbach von sich zu ent- fernen u. auszuliefern, waren ohne Erfolg. Grumbach hatte auch neuer- dings wieder Drohungen auf August ausgestoßen, u. es ivurde desivegen endlich die am 13. Mai 1566 gegen Grumbach u. seinen Anhang erneuerte Acht auch auf den Herzog Johann Friedrich erstreckt u. dem Kurfürsten August, als dem Reichsobersten, die Vollziehung derselben vom Kaiser übertragen. Am 24. Dec. 1566 erschien das von August befehligte, aus 40000 Mann Fußvolk u. 8000 Reitern bestehende Executionsheer vor Gotha. Am 13. April 1567 kam die Capitulation (Übergabe) zum Ab- schluß. Grumbach u. seine Genossen wurden hiitgerichtet, u. das Schloß Grimmensteilt geschleift. Für die Kriegskosten erhielt August den neu- städter Kreis. Johann Friedrich wurde zu lebenslänglichem (28jährigen)
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