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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 66

1872 - Essen : Bädeker
66 sucht nach den Bergen und Thälern der Heimath. Den Strichvögeln gleich, ziehen aus manchen Gegenden, besonders des Obergebirgs, im Frühjahre Hunderte mit Bändern, Spitzen, Blechwaaren, blauer Farbe u. s. w. in alle Länder deutscher Zunge, von der Schweiz bis Rußland, ja oft nur mit Axt und Kelle, anderwärts zu zimmern oder zu mauern. Zum Winter aber kehrt fast alles heim, um, umnebelt von Hütten- und Hochöfendampf, nicht selten in verschneiter, ärmlicher Wohnung den sauer errungenen Verdienst mit Weib und Kind zu verzehren. Knaben von 12 bis 13 Jahren fahren entweder auf eigene Faust oder als Gehülfen ihrer Väter mit Karren voll kleiner Handelsartikel in alle Welt, und manche Familie hat auf diese Art wohl ein halbes Dutzend Söhne in der Fremde, während die Töchter daheim klöppeln, spinnen u. s. w. Nebel, welche die letzten Häuser kaum erkennen lassen und die höchstens in der Mittagsstunde weichen, kündigen dem Erzgebirger den Winter an, der ihm gewöhnlich in der fürchterlichsten Gestalt erscheint; denn wochenlang schneit es oft in einem fort, ja wohl in einer Nacht so, daß man sich in Dörfern aus den Häusern schaufeln, bisweilen so- gar aus dem Dache steigen muß, um einen Gang zur Hausthür oder Gucklöcher für die Fenster der Unterstuben zu schaffen, die meist düstern Kellern gleichen. Ein 3 bis 7 Ellen hoher Schnee ist in strengen Wintern nicht selten, und Stürme, die nirgends fürchterlicher heulen, bilden oft 20 bis 30 Ellen tiefe Wind wehen, über welche der Ge- birger mit angeschnallten Fußbrettern oder Schneeschuhen leicht hinweg- gleitet. Unglück zu verhüten, werden zwar Signalstangen gesetzt, auch bei starkem Schneewetter dem Wanderer, besonders Abends, durch Glockengeläute oder Trompeten Zeichen gegeben, in welcher Richtung er zu waten habe. Doch vergeht selten ein Winter, wo nicht Menschen im Schnee umkommen. Dessen ungeachtet heißt der Erz- gebirger den Winter allemal freundlich willkommen; denn er bringt ihm eine seiner liebsten Erscheinungen: Schlittenbahn, welche die Wege ebnet, Verkehr und Geselligkeit befördert und gewöhnlich länger dauert, auch weit schöner ist, als im Niederlande. Man fährt nicht, sondern fliegt gleichsam, der Gefahr trotzend, über Berg und Thal, und selbst Kinder gleiten auf Rutscheschlitten, meist zwei und zwei-, die steilsten Höhen hinab. Überhaupt ist die Jugend dort weit abgehärteter, als im Niederlanoe, und oft, wenn man hier schon nach Pelz und Mantel greift, springen dort Kinder unter freiem Himmel barfuß in bloßen Hemden herum, die noch dazu meist nur Hemden gewesen zu sein scheinen. So spielen sie auch vor den Thüren, so begleiten sie, uni eine Gabe bittend, den Wagen des Reisenden. Wie liegt Aas Königreich Sachsen von dem Königreich Bayern? — Wie liegt es von dem Königreich Preussen? — Yom Königreich Wurtemberg? — "Vom Grossherzogthum Baden? — Vom Grossherzogthum Hessen? — Von unserer Schule? —- Wie heisst das Gebirge Sachsens? — Welche Mineralien
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