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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 281

1872 - Essen : Bädeker
281 befehl des Feldzeugmeisters von Benedek 250,000 Mann (darunter 23,000 Sachsen) mit 800 Kanonen in Böhmen aufgestellt. Nach einigen vorausge gangenen größern und kleinern Gefechten, kam es am 3. Juli 1866 bei Königgrätz zur Hauptschlacht. Die Österreicher wurden geschlagen. Die Preußen drangen bis in die Nähe von Wien vor. Das preußische Haupt- quartier befand sich in Nikolsburg (12 Meilen von Wien). Hier wurde ein vierwöchentlicher Waffenstillstand abgeschlossen. Daran schlossen sich die Frie- densverhandlungen in Prag und am 23. August wurde dort der Friedens- vertrag unterzeichnet. Das Resultat dieses Friedens war (außer dem Verlust Venetiens an das Königreich Italien und eine bedeutende Kriegskostenentschädigung) die völlige Ausschließung Österreichs aus allen deutschen Angelegenheiten und seine un- bedingte Anerkennung derjenigen Bestimmungen, die Preußen in Deutschland treffen werde. Nach der Schlacht bei Langensalza und der Kapitulation der Hannoveraner vereinigte der preußische General Vogel von Falkenstein die ihm zuge- führten Truppen zu einer Main-Armee in der Stärke von 53,000 Mann mit 96 Geschützen, um gegen die bayerische Armee und das 8. Bundes- Corps am Main den Kampf zu beginnen. Die bayerische Armee zählte 50,000 Mann mit 136 Geschützen und stand unter dem Kommando des Prinzen Karl von Bayern; das 8. Bundes-Corps bestand aus 14,000 Wür^ tembergern, 12,000 Badensern, 19,000 Hessen, 5000 Nassauern und 12,000 Österreichern, im Ganzen aus 62,000 Mann mit 139 Geschützen unter dem Oberbefehl des Prinzen Alexander von Hessen. Jnr Laufe des Krieges wurde, um größere Einheit in die Action zu bringen, das Öberkommando über sämmtliche Bundestruppen in die Hände des bayerischen Oberseldherrn gelegt. Die Bayern standen im nördlichen Franken, zwischen Rhön und Thü- ringerwald, während das 8. Armee-Corps nördlich von Frankfurt in der Wet- terau aufgestellt war. Nachdem die preußische Main-Armee sich bei Eisenach concentrirt hatte, ging sic unter fortwährenden kleinen Gefechten von hier süd- westlich auf Fulda zu nach dem Main,, wandte sich am 9. Juli nach Unter- sranken bis zur fränkischen Saale. Hier kam es an mehreren Punkten zwi- schen den Bayern und Preußen zu hitzigen Gefechten. Bei Kissingen und Hammelburg war der Kamps am heftigsten. Obwohl die Bayern am 11. Juli sich auf das linke Mainufer zurückziehen mußten, so konnte doch selbst der Feind der bayerischen Armee den an den Tag gelegten Muth und die bewiesene große Tapferkeit und Ausdauer nicht absprechen. Die preußische Main-Armee wandte sich nun gegen Aschaffenburg. Nachdem hier die ver- einigten Österreicher, Kurhessen, Badenser und Würtemberger von den Preußen zurückgedrängt waren und dieselben Aschaffenburg erstürmt hatten, zog sich das 8. Bundes-Armee-Corps, das nun Frankfurt und Hanau ausgeben mußte, über den Main zurück. Am 16. Juli zog Vogel von Falkenstein mit der preußischen Armee in Frankfurt ein, von wo der Bundestag bereits am 14. Juli seinen Sitz nach Augsburg verlegt hatte. , Die preußische Main-Armee suchte nun die Bundestruppen südlich des Mains auf. Die Tage vom 23. bis 27. Juli bilden eine Reihe nur des Nachts unterbrochener Gefechte. Am 23. Juli wurden die Badenser bei Hund- heim und am 24. die Österreicher, Würtemberger, Hessen-Darmstädter und Nassauer bei Tauberbischofsheim besiegt. Am 25. wurden die Bayern nach fünfstündigem Kampfe bei Helmstadt bis Üttingen zurückgedrängt. Am 26. kakn es nochmals bei Roßbrunn zu einem blutigen, für die Bayern ungünstigen Treffen. Am 27'. rückte die preußische Armee gegen Würzburg vor. Die Beschießung der Feste Marienburg wurde aber durch den Abschluß des Waffenstillstandes unterbrochen. General von Manteussel hielt am 2. August seinen Einzug in Würzburg. Hiermit hatte, der Krieg sein Ende erreicht. Das Resultat desselben war aber für die mit Österreich verbündeten Staaten sehr ungünstig. Hannover,
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