Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 292

1872 - Essen : Bädeker
292 das wurde am 18. August vom Könige, der an diesem Tage den Ober- befehl über die vereinigten Armeen übernommen hatte, vollendet: Bazaine mit seiner ganzen Heeresmacht nach Metz zurückgeschlagen und hier wie in einer Mausefalle eingeschlossen. — Abends 9 Uhr konnte der König an die Königin telegraphiern „Die französische Armee in sehr fester Stellung westlich vor Metz heute unter meiner Führung angegriffen, in neunstündiger Schlacht vollständig ge- schlagen, von ihren Verbindungen mit Paris abgeschnitten und gegen Metz zurückgeworfen. Wilhelm." Es waren blutige Tage, dieser 14., 16. und 18. August. Die ganze Gegend bei Metz in einer Ausdehnung von 5 bis 6 Stunden ein großes Leichenfeld. Der Verlust der Franzosen betrug am 14. und 16. August 20,000 Mann, am 18. August 12,000 Todte und Ver- wundete, 3000 Gefangene, 4 Adler, 18 Kanonen und 1 Mitrailleuse. Aber auch der Verlust der Deutschen an Verwundeten und Todten war sehr groß; er betrug an den drei Schlachttagen über 25,000 Mann. Der Tag nach der Schlacht bei Gravelotte war ein ernster, trau- riger Tag. Von 2 Uhr Nachmittags bis spät in die Nacht hinein wurden die gefallenen Helden beerdigt, während die Regimentsmusiken den Choral spielten: „Jesus, meine Zuversicht". In einem großen Kreise, der durch die Kameraden der zu Begrabenden gebildet war, standen die Offiziere der Regimenter und des Stabes. Ergreifend waren die stillen bittern Thränen, die langsam über die sonnverbrannten Wangen der kriegerischen starken Männer herunterrollten. 83. Bei Gravelotte. 113. August 1870.) Das war ein heißer, ein blutiger Tag! Wohl manchem Helden das Auge brach. — Wie reifes Korn vor der Sense Wucht, So sinken die Reihen hinab in die Schlucht. Bataillone werden hinweggemäht, Schwadronen vernichtet — die Schlacht sie steht! Mit Trauern sieht es der König. Die Kugel zischt, die Kanone kracht, Die Mitrailleuse zerschmettert mit Macht. Schon sind Regimenter in Splitter zerschellt, Und immer neue rücken in's Feld, Sie stürmen hinan die tödtlichen Höh'n, Sie stürmen und fallen — die Schlacht bleibt steh'nl Mit Trauern sieht es der König. Die Sonne neigt sich — noch steht die Schlacht! Was dröhnet dort dumpf aus der Waldesnacht? In blauen Säulen lautlos und stumm Brichl's vor und schwenkt sich mächtig herum, Die Erde zittert — Feind zitt're mit — Es ist der wuchtige Massenschritt, Der pommerschen Grenadiere! r -
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer