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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 526

1872 - Essen : Bädeker
- 526 - mögen sie zu schauen, und wer sie nicht schaut, der sieht sie nimmer und nirgends. Wir gingen Alle in der Irre wie Schafe, in Finsterniß und Todesschatten; — ach, wir wären ohne Gott in dieser weiten, wüsten Welt, wäre es nicht des Gottes, der unser Keines bedarf, gnaden- reicher Wille, daß Niemand verloren gehe, sondern Alle zur Erkennt- niß der Wahrheit kommen. Wir könnten es nicht glauben, wenn er es nicht selbst leibhaftig uns vor die Augen gestellt hätte,— den Heiligen und Seligen jammerte unser! Das war der Menschen Jammer, daß sie ihres Gottes vergessen hatten, der Quelle des Lichts, des Lebens, der Wahrheit, des Heils, der Freude und des Friedens. Diesen Gott zu erkennen, das ist die Seligkeit, das ewige Leben (J°h- 17, 3). Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab. Der Sohn Gottes ist in die Welt gekommen, nicht daß er die Welt richte, sondern daß sie durch ihn selig würde. Das Wort, das im Anfang bei Gott war, Gott ward Fleisch, ein armes Menschenkind, Gottes Sohn unser Bruder, uns Got- tes Wahrheit und Gnade zu verkündigen, und hat sich unter das Gesetz gethan, daß er uns erlösete vom Fluch des Gesetzes, hat sich erniedriget bis zum Tode am Kreuze, um das Lamm Gottes zu werden, das alle unsre Sündenschuld auf sich nimmt und ein Sühn- opfer wird für der ganzen Welt Sünde. So hat sich Gott der Welt geoffenbart im Fleisch. Jesus Christus, der Sohn Gottes und des Menschen Sohn, wahrer Gort und wahrer Mensch, der Gottmensch, ist der Mittler geworden zwischen Gott und dem Menschen, der Weg zu Gott, die Wahrheit aus Gott, das Leben in Gott, das Licht der Welt, unsre Weisheit, unsre Gerechtigkeit, unsre Heiligung und Erlösung. In ihm sehen wir den Abglanz Gottes und das Ebenbild seines Wesens, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, als des eingebornen Sohnes vom Vater; in ihm wohnte die Fülle der Gottheit leib- haftig. In ihm sehen wir den Vater wieder; nur wer in Christo den Sohn siehet, der siehet den Vater, und der siehet den Vater über- all, nicht allein seine Spur, sondern seine Gegenwart, überall Gott walten mit Weisheit, Gerechtigkeit und Erbarmung, überall die Herr- lichkeit Gottes, und Gottes höchste Herrlichkeit ist seine Gnade und Wahrheit. In ihm sehen wir den vollkommenen Menschen nach Geist, Seele und Leib, uns in Allem gleich, nur daß er ohne Sünde war, indem der Geist in ihm Seele und Leib beherrschte, weil sein Menschengeist von Gottes Geist regiert wurde, und er in Gott lebte und Gott in ihm. So wurde er als des Vaters vollkommen reines Abbild unser Vorbild, und wir erkennen an ihm, wie Gott ist und wie er will, daß wir sein sollen, die wir zu Gottes Bild geschaffen sind. Dieses vollkommene menschliche Ebenbild Gottes an ihm beurkundet sich in dem enffchiedenen Gehorsam, mit dem er den
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