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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 389

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I 86. Das heilige Land. 389 wurde, war zugleich eine bedeutende Festung. Nicht weit von hier liegt das alte Sichern, schon von der Zeit der Patriarchen an berühmt. Die Gegend umher gehört zu den lieblichsten, fruchtbarsten und am besten angebauten in ganz Palästina, abwechselnd mit Bergen und Thälern, reich an Brunnen und Quellen, mit einträglichem Boden, reichlichem Regen, gesunder Lnstkühle. Diese herrliche Landschaft erstreckt sich bis in die Nähe von Jerusalem. Kaum irgend ein Winkel eines Thales ist hier unbenutzt; alles ist bevölkert. An den steilsten Felsenwänden steigen Mauerterrassen empor, welche von Feigen, Ölbänmen und reichen Wein- gärten von oben bis unten beschattet werden. Die Felder sind mit Baumwolle, Hirse, Hülsenfrüchten, Flachs und Korn besetzt. — Von allen Seiten sind die Wege nach Samaria unbeschreiblich schwierig; daher liegt es sehr abgeschlossen. Bevor aber Jerusalem stand, gingen doch bisweilen die Handelskarawanen durch Samaria; an eine solche ward Joseph von seinen Brüdern verkauft. — Als Salmanassar Samaria eingenommen hatte, wurden heidnische Völker dahin versetzt und hierdurch ein Mischlingsvolk gebildet, das meistens in eiüem feind- lichen Verhältnisse zu Juda stand und sich bald mehr dem heidnischen, bald mehr dem jüdischen Gottesdienste näherte, wodurch es sich mit Recht den Vorwurf zweideutiger Denkweise zuzog. Der südlichste Teil von Palästina ist Judäa. Um seine Lage richtig zu beurteilen, ist es gut, den Zugang dahin von der Küstenstadt Joppe (jetzt Jaffa) her zu betrachten. Ihr Hafen ist schlecht, und Korallenriffe, welche die Ankertane leicht durchschneiden, ziehen sich der Länge nach an ihm hin; aber er ist doch wichtig als Judäas einziger Hafen. Durch ihn standen David und Salomo mit den Königen von Thrns und Ägypten in Verbindung; hierhin ließ Hieram das Cedernholz zum Tempelbau flößen; hierdurch erhielt Jerusalem Zufuhr von Korn aus Ägypten. Dieser Hafen war und ist der Eingang aller friedlichen Pilgerzüge von den Westländern nach Jerusalem. Aber der Weg dahin steigt schließlich durch die unwegsamsten Kliifte und Felssteige empor. Allmählich überwindet man vier gewaltige Stufen, welche durch nackte, oft gleich Mauern steil emporgerichtete Felsenketten geschieden werden. Diese sind auf mancherlei Weise zerklüftet und bieten daher zwar Durch- gänge, aber dieselben sind doch beschwerlich und werden leicht durch Räuber gesperrt. 5. Die Hauptstadt Judäas und des heiligen Landes ist Jerusalem. Diese Stadt hat eine höchst eigentümliche Lage. Sie liegt an keiner der großen Verkehrsstraßen, sondern hat eine wunderbar geschützte Abgeschlossenheit. Gegen Osten hat sie die Wüsten des toten Meeres, im Norden und Westen die beschwerlichen Felsenwege, gegen Süden die Wüsten jenseits Hebron. Sie steht auf Felsengrund, ohne Umgebung von Ackerland, ohne Grastriften, ohne Fluß, ja fast ohne Quellen und Erdkrume. Aber welche Erinnerungen knüpfen sich an diesen feierlich stillen Platz, von welchem das Heil der Welt ausgegangen ist. Die Stadt ist auf vier Hügeln erbaut, von denen der Z i o n mit der Burg Davids und der Mo rijah mit dem Tempel Jehovahs die wichtigsten sind. Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Thälern umschlossen, im Westen vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphatthal; nur die Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit
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