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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 120

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
120 1s3. Altes Lied von der Bibel. reich tränkt, bald wie ein Gewitterschauer, der, wenn der rollende Donner das Land umher erschüttert hat, in gewaltigen Strömen herab- fliegt Hier bewies er sich wie die Traufe, die langsam, aber doch sicher den härtesten Stein aushöhlt. Die wiederholten Hammerschläge hatten das Herz des Mannes endlich mürbe gemacht. In der Scheune klang ihm immer noch die Warnung jenes Spruches in die Ohren, und wie sehr er sich auch mühte, durch die kräftigen Schläge seines Dreschflegels die innere Stimme zu übertäuben, sie schrie immer lauter und liess ihm keine Ruhe. Endlich konnte er es nicht länger aus- halten, er warf den Dreschflegel weg und lief nach Hause, um seiner Frau zu sagen, aus ihrer gestrigen Verabredung könne nichts werden, er möge nicht um ein paar schnöder Thaler willen sein Seelenheil aufs Spiel setzen. Und siehe, als er zur Thür hereintritt, kommt ihm schon seine Frau mit derselben Erklärung entgegen: denn auch ihr hatte das göttliche Wort sich als Haken ins Herz geworfen, der immer tiefer hinein- drang, je mehr sie sich bemühte, ihn herauszureifsen. Sie liessen die Erb- schaft unangefochten und nahmen, was ihnen bei der Teilung zufiel. 183. Altes Lied von der Bibel. Wo keine Bibel ist im Haus, da siebt'8 gar öd’ und traurig aus, da kehrt der böse Feind gern ein, da mag der liebe Gott nicht sein. Drum Menschenkind, drum Menschenkind, dass nicht der Böse Raum gewinnt, gieb deinen letzten Thaler aus und kauf ein Bibelbuch ins Haus! Schlags mit dem ersten Lächeln auf, hab’ all’ dein Sehn’n und Sinnen drauf. Fang’ drin die A - b - c schul’ an und buchstabier’ und lies sodann, und lies dich immer mehr hinein, schlag auf darin dein Kämmerlein, und lies dir immer mehr heraus, mach’ dir ein wahres Bollwerk draus, und pflanze still hoch oben drauf die allerschönsten Sprüchlein auf; hell lass sie flattern, mutig wehn, als deine Banner lass sie sehn, als deinen Schild driick’s an dein Herz und halt dich dran in Freud’ und Schmerz. 0 du mein liebes Menschenkind, hast du noch keins, so kauf’s geschwind, und ging’ dein letzter Groschen drauf, geh’, eile, flieg’ und schlag’ es auf, lies mit Gebet und schlag’ es du nur mit des Sarges Deckel zu. Des Lesens und des Lebens Lauf beginn’ und höre mit ihm auf. 184. Breit’ aus die Flügel beide. 1 m 14. September 1796 kamen schwere Schreckensstunden über das ^ hessische Städtchen Eisberg, das auf einer der waldigen Vorhöhen des Vogelsberges liegt. Nachts zwischen 9 und 10 Uhr rückten näm- lich von der vor Erzherzog Karl auf der Flucht begriffenen französischen Armee 500 Mann Fussvolk racheschnaubend in das Städtlein ein, erschossen den alten ehrwürdigen Pfarrer des Orts, Ph. Jakob Koch, der um Gnade bittend ihnen entgegen gegangen war, und zündeten dann, nachdem sie mehrere Stunden lang gemordet, zerstört und geplün- dert hatten, die Stadt an allen Ecken an, dass allein 58 Wohngebäude bis auf den Grund abbrannten. Draussen aber vor dem Städtchen stand etwas abseits am Abhange des Berges ein Häuschen, und in dem safs die Mutter am Krankenbette ihres Kindes. Aus Furcht, das Leben ihres Lieblings zu gefährden, wollte sie an dem rauhen Sep-
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