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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 304

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
304 45. Vlücher am Rhein. 5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß viele» tausend Welschen der Atem ging aus; daß Tausende liefen dort hasigen Lauf, zehntausend entschliefen, die nimmer wachen auf. 6. Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt; da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt; fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Walfisch zum Grab! 7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze noch Burg; da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, hinterdrein ließ erklingen sein Hussa! der Held. 8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht! da brach er den Franzosen das Glück und die Macht! da lagen sie sicher nach blutigem Fall, da ward der Herr Blücher ein Feldmarschall. 9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! dem Siege entgegen, zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! E. M. Arndt. B. 2. „Verwalter des Schlachtfeldes" mit Anspielung auf den Titel „Feldmarschall", den man deuten kann als „Aufseher des Schlachtfeldes." — V. 6. „Ohnehosen", ein Spott- name für die Franzosen aus,, der Revolutions- und der napoleonischen Zeit. Das Wort ist übrigens eine unrichtige Übersetzung des französischen „Sanscülott." Die Cülotte ist die Knie- oder Pluderhose, die in der Zeit Ludwigs Xiv. und Xv. getragen ward. Diese an die alte Aristokratie erinnernde Tracht legten die Revolutionsmänner ab, indem sie dafür die jetzt gebräuchlichen langen Hosen annahmen. Die Sanscülotten sind also nicht die „Ohnehosen", sondern die „ohne Kniehosen", die „Langhosen." x 45. Blücher am Rhein. ¡Die Heere blieben am Rheine stehn: soll man hinein nach Frankreich gehn? Man dachte hin und wieder nach, allein der alte Blücher sprach: „Generalkarte her! nach Frankreich gehn ist uicht so schwer. Wo steht der Feind?" — Der Feind? dahier. Der Trompeter an der Katzbach. 1. Don Wunden ganz bedecket, der Trompeter sterbend ruht, an der Katzbach hingestrecket; der Brust entströmt das Blut. 2. Brennt auch die Todeswunde, doch sterben kann er nicht, bis neue Siegeskunde zu seinen Ohren bricht. 3. Und wie er schmerzlich ringet in Todesängsten bang, zu ihn: herüber dringet ein wohlbekannter Klang. 4. Das hebt ihn von der Erde; er streckt sich starr und wild. Dort sitzt er auf dem Pferde, als wie ein steinern Bild. „Den Finger drauf, den schlagen wir. Wo liegt Paris?" — Paris? dahier. „Den Finger drauf, das nehmen wir. Nun schlagt die Brücken übern Rhein; ich denke, der Champagnerwein wird, wo er wächst, am besten sein! 5. Und die Trompete schmettert — fest hält sie seine Hand — und wie ein Donner wettert Viktoria in das Land. 6. Viktoria — so klang es, Viktoria — überall, Viktoria — so drang es hervor mit Donnerhall. 7. Doch als es ausgeklungen, die Trompete setzt er ab; das Herz ist ihm zersprungen; vom Roß stürzt er herab. 8. Um ihn herum im Kreise hielt's ganze Regiment. Der Feldmarschall sprach leise: „Das heißt ein selig End'!" Mosen.
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