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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 351

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64. Bergmannsleben. 351 noch hin und wieder. Von Haustieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rindvieh zu nennen. 4. Die größten Reichtümer des feaxfrez aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hanimerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasberg in der Berghauptmannschaft Klausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Gebirges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen (Preußen, Braunschiveig, Anhalt) oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadern sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Mühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sie fein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. 5. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhauen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen die gelichteten Stellen des Waldes aus, wo sie Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf austragen. — Die Köh- ler führen ein den Sennhirten ähnliches Leben. Ist der Schnee in den Bergen geschmolzen, so ziehen sie mit ihren zweiräderigen Kohlenkarren fort von Weib und Kind und kehren erst kurz vor Anbruch des Winters wieder heim. Sie sind unter allen Harzbewohnern diejenigen, die am längsten im Walde verweilen. Der Köhlermeister hat wie der Sennhirt seine Handbuben, die ihn bei der Arbeit unterstützen; auch Glocken klingen beständig um ihn; es sind die Glocken seiner Pferde, die das Holz auf Schlitten über Moos und Gras aus dem Walde herbeischaffen. Eine einfache Hütte aus jungen Tannenstämmen ist die Wohnung der Köhler. In der Mitte ist die Feuerstelle, über welcher an einem eisernen Haken ein Kessel häiigt. Einige Kisten mit Brot, Mehl, Kartoffeln re. und breite Bänke als Lagerstätten, auf denen Moossäcke statt der Betten liegen, vollenden den Hausrat. Mittwochs und Sonnabends kommen gewöhnlich die Frauen der Köhler, um die nötigen Nahrungsmittel zu bringen. Scheibensuppe, aus Brot, Wasser, Salz, Butter und Kümmel bestehend, ist die gewöhnliche Abendspeise. Ein glattes Buchenbrett, das zwischen zivei Stricken in der Schwebe hängt, und woran mit einem hölzernen Hammer geschlagen wird, dient als Tischglocke. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein geteilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in 'welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kutzner. 64. Bergmannsleben. 1. Der ist der Herr der Erde, wer ihre Tiefen misst und jegdicher Beschwerde in ihrem Schoss vergisst; 2. wer ihrer Eelsenglieder geheimen Ban versteht' und unverdrossen nieder zu ihrer Werkstatt geht.
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