Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 388

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
388 86. Das heilige Land. selben die Haut angreift. Die Oberfläche ist von Bergöl überzogen, wodurch die Beweglichkeit des Wassers noch mehr vermindert wird; die Wellen plätschern daher nicht, wie in leicht beweglichen Gewässern. Fast keine Pflanze wächst in demselben oder in seiner Nähe, auch enthält er nicht Tiere wie andere Seeen. Bisweilen steigen heiße Dampfmolken daraus hervor, die gefährlich sein können. Auf der öst- lichen Seite, wohin die herrschenden Winde streichen, wird alles wie mit einer Salzrinde überzogen, so daß sogar die Kleider der Wanderer von Salz durch- drungen werden. Die ganze Gegend um ihn ist öde, so daß er nicht Menschen, Kunst- fleiß und Handel heranzieht. Keine größeren Gegensätze kann es geben, als die para- diesische Gegend um den Genezareth und die unfruchtbare Einöde um das tote Meer. Es ist durch ein Erdbeben gebildet, und die ganze Gegend ist vulkanisch. Obgleich der Jordan und einige kleinere Flüsse sich in das tote Meer ergießen, ohne daß dieses einen Abfluß hat, wächst es doch nicht; die Verdam- pfung schasst alles zuströmende Wasser fort. Denn die Luft über dem See ist soviel wärmer, da die Oberfläche desselben gegen 350 m unter dem Spiegel des nahen Mittelmeeres liegt. In der Mitte der Westküste des Sees ist die Einsenkung Engaddi, deren Höhle durch Davids Edelmut gegen Saul berühmt ist. Hier scheinen die Weinberge gewesen zu sein, welche Salomo besingt, und die Burg und der Palmenhain. Es ist eine Oase wie Jericho. 4. Das Land westlich vom Jordan wird zumeist durch einen großen Bergbezirk gebildet, der als eine Fortsetzung des Libanon betrachtet werden kann und etwa 17 Meilen breit ist. Er erstreckt sich von Dan bis Berseba; jenes liegt dem Libanon am nächsten, dieses am südlichen Eingang, wo Abraham und Isaak Brunnen gegraben hatten. Die Inden teilten diesen Bezirk ein in Ga- liläa, Samaria und Judäa. Das erstere ist ein Bergland mit den herr- lichsten Grastrlften, zum Teil auch vortrefflich zum Kornbau, namentlich an deni östlichen und dem westlichen Abhange. Verbindung mit dem Meere hat es durch Akre, ehemals Akko, einen der besten, vielleicht den besten Hafen an der Küste dieses Laiides, welcher auch stets zu den wichtigsten Kriegsunterneh- mungen in jener Gegend benutzt ward. Von dort aus steigt man im Thäte des Flusses Kison auswärts und gelangt nach einer halben Tagereise an die erste Stufe des Hochlandes. Dann windet sich der Weg zu fruchtbaren und wald- reichen Thälern hinauf, bis man endlich nach Nazareth gelangt, das jetzt ein Dorf aus einem öden Kalkfelsen ist. Von da führt der Weg weiter nach Kana, Turon und Tiberias oder nördlich nach Kapernaum. Dieser Weg ward besonders dadurch wichtig, daß Galiläa auf ihm nicht bloß seine Zufuhr vom Meere erhielt, sondern daß der berühmteste Karawanenweg von Damaskus hierüber führte; dadurch war Kapernaum eine wichtige Zollstelle. Um von Galiläa nach dem südlich daran grenzenden Samaria zu gelangen, muß man erst von der Hochebene Jesreel nieder- und dann zu Samarias Bergstadt emporsteigen. Das Land ist bergig, hat Hochebenen, wenig fließendes Wasser, aber häufige Regeiischaner, gute Brunnen, kein undank- bares Erdreich; es trägt Kornarten, ist reich an Früchten, voll von Gras- triften, und das Rindvieh giebt ungewöhnlich viel Milch. Die Stadt Samaria, welche nach der Teilung des jüdischen Reiches die Hauptstadt des Reiches Israel
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer