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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 394

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
394 87. Blick ins Weltall. Punkte nennt man die Pole. Gleichsam um diese Axe herum dreht sich die Erde in vierundzwanzig Stunden, nicht nach der Sonne, sondern gegen die Sonne; und der Morgen und Mittag und Abend, das heilige Osterfest und sein Glocken- geläute wandeln in vierundzwanzig Stunden um die Erde herum und erscheinen nie an allen Orten zu gleicher Zeit, sondern in Wien zum Beispiel sechsund- fünfzig Minuten früher als in Paris. Während aber die Erde den Morgen und den Abend und zu seiner Zeit das heilige Osterfest in vierundzwanzig Stunden gleichsam um sich herumspinnt, bleibt sie nicht an dem nämlichen Ort im unermeßlichen Weltraum stehen, sondern sie bewegt sich unaufhörlich und mit unbegreiflicher Geschwindigkeit in einer großen Kreislinie in dreihundertsünf- undsechzig Tagen und ungefähr sechs Stunden um die Sonue herum und wieder auf den alten Ort. Deswegen und weil alsdann nach dreihundertfünfundsechzig Tagen und ungefähr sechs Stunden alles wieder so wird und alles wieder so steht, wie es vor eben so viel Zeit auch gestanden hat, so rechnet man dreihun- dertfünfundsechzig Tage zu einem Jahre und spart die sechs Stunden vier Jahre lang zusammen, bis sie auch vierundzwanzig Stunden ausmachen; denn man darf nichts von der kostbaren Zeit verloren gehen lassen, deshalb rechnet man je auf das vierte Jahr einen Tag mehr und nennt es das Schaltjahr. Der Frühling beginnt um den einundzwanzigsten März; die Sonne steht gleich weit von beiden Polen der Erde, Tag und Nacht sind gleich. Die Sonne scheint immer näher zu kommen und immer höher am Himmel aufzusteigen, der Tag und die Wärme nehmen zu, die Nacht und die Kälte nehmen ab. Der Sommer beginnt um den einundzwanzigsten Juni. Alsdann steht die Sonne am höchsten über unserm Haupte, und dieser Tag ist der längste. Von da an kommt die Sonne immer schiefer gegen uns zu stehen, und die Tage werden kürzer. Der Herbst beginnt am einundzwanztgsten September. Tag und Nacht sind wieder gleich, die Tage und die Wärme nehmen immer ab, die Nächte und die Kühle nehmen zu. Der Winter beginnt am einundzwanzigsten Dezember. Der Leser verschläft alsdann die längste Nacht, und die Sonne steht so tief, daß sie ihm noch früh um neun Uhr durch des Nachbars Kaminhut in das Stllblein schauen kann, wenn die Fensterscheiben nicht gefroren sind. — Hieraus ist zu gleicher Zeit zu erkenneu, daß uie auf der ganzen Erde die nämliche Jahreszeit herrscht. Denn zu gleicher Zeit und in gleichem Maße, wie sich die Sonne von unsern! Scheitelpunkt entfernt, oder wir von der Sonne, kommt sie höher über diejenigen zu stehen, welche gegen den andern Pol hinaus wohnen, und umgekehrt ebenso. 2. Der Mond. ^er Leser wird nun recht begierig sein, auch etwas Neues von dem Monde zu erfahren, der ihm nachts so oft in die Fenster scheint. Erstlich: Der Mond ist auch eine große Kugel, die im unermeßlichen Welträume schwebt, nicht anders, als die Erde und die Sonne; aber in seiner körperlichen Btasse ist er fünfzigmal kleiner, als die Erde, und nur ungefähr 50 000 Meilen von ihr entfernt. Zweitens: Der Mond, wie die Sonne, scheint sich in vierundzwanzig Stunden um die Erde herumzudrehen. Es scheint nur so, und in Wahrheit kommt das Erscheinen und Verschwinden des Mondes, wie der Sonne, nur von der Umdrehnng der Erde um ihre Axe her. Drittens: Der Mond muß auch sein Licht und sein Gedeihen
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