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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 477

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
14z. Die Steinkohle. 477 jeher, durch die Wärme ihres Klimas und die Beschaffenheit ihres Strandes begünstigt, das nötige Kochsalz unmittelbar aus dem Meere gewonnen, und wieder andere haben, durch große Steinsalzgebirge dazu aufgefordert, in Stein- brüchen oder Bergwerken sich dieses Bedürfnis verschafft. Deutschland war vormals am wenigsten begünstigt, und mußte aus zahl- reichen armen und schwachen Quellen mit großen Kosten, aber auch mit einem unendlichen Aufwand von Scharfsinn, zur Vermeidung der Unkosten, sein Salz gewinnen. Die Quellwasser wurden aus der Tiefe gepumpt, über große Dorn- wände getröpfelt, damit die Luft das Wasser verzehre und dadurch den Salz- gehalt anreichere, schließlich wurde die stärker gewordene Salzsole dann in eiser- nen Pfannen gesotten, um das übrige Wasser zu verdampfen und das Salz in kleinkörnigen Krystallen auszuscheiden. Seitdem man aber den Ursprung des Quellsalzes aus festen Steinsalz- schichten im Innern der Erde erkannt hatte, ist der deutsche Bergmann und Salzwerkskundige nicht müde geworden, diesem unterirdischen Schatze durch tief- gehende Bohrungen nachzugehen. Zuerst glückten diese Bestrebungen in Württemberg, augenblicklich werden sie an vielen Stellen in Preußen von glücklichem Erfolge gekrönt. Die größte Freude hat es verursacht, daß man in der Nähe von Magdeburg, bei Staßfurt, in 233 Meter Tiefe das Steinsalz erreichte und, als man mehr denn 286 Meter im Salze gebohrt hatte, noch nicht hindurchgedrungen war. An dieser Stelle ist denn bald darauf ein großes Steinsalzbergwerk angelegt, während man an vielen Punkten in der Nachbarschaft sich mit dem Bohrloch begnügt und das hinein- gelassene süße Wasser als eine völlig gesättigte, siedewürdige Sole wieder aus- pumpt. Da das Salz für Menschen und Tiere nicht bloß ein schmackhaftes Gewürz und ein vorzügliches Mittel zur Erhaltung von Speisen, sondern auch ein völlig unentbehrliches Nahrungsmittel ist, so kann man nicht genug anbeten vor der Weisheit, welche das alle Küsten bespülende Meer und die aus dem Boden sprudelnden Quellen in den Stand setzte, den Tieren und den Menschen diese köstliche Nahrung selbstthätig zuzutragen, von welcher so uner- meßliche Schütze in der Tiefe des Erdbodens aufgehäuft sind. Meyn. 145. Die Steinkohle. 4vymt im Herbste die Blätter von den Bäumen fallen und die kleinen Pflanzen 44^ in Feld und Wald absterben, so verwesen sie, und es bleibt nur wenig Staub von ihnen, der den schwarz färbenden Teil der oberflächlichen Erde in Garten, Feld, Wiese und Wald ausmacht. Fallen einzelne Blätter ins Wasser, so begräbt sie unten der Schlamm, und man findet sie nach Jahren, nach Jahrzehnten, nach Jahrhunderten noch wieder im Thon, Thonstein, Schiefer oder Sandstein, welchen der Schlamm gebildet hat. Die Umrisse, die Rippen- zeichnung des Blattes, ja, die Hauptmasse ist dann erhalten und nur schwarz gefärbt. Die Erhaltung verdanken sie dem Umstande, daß der Zutritt der Luft, mit ihrem verzehrenden Sauerstoff, abgehalten lvurde. Was den Blättern geschieht, geschieht auch den ganzen Baumstämmen, welche vor der Besiedelung Deutschlands im tiefen Bette der Elbe versenkt wurden, wie noch gegenwärtig im Mississippistrom Nordamerikas. Wo nun aber gar Pflanzen im See oder
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