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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 487

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
149. Der Ackerboden. 487 wo er sich aus thonhaltigen Steinen, besonders Kalksteinen, abgeschieden hat, indem der kohlensaure Kalk aufgelöst und weggeführt wurde. Die Porzellanerde kommt seltener vor und wird in lagerartigen Massen, sowie in vereinzelten kleineren Mengen im Granit gefunden. Vorzügliche Fundorte sind Obernzell bei Passau iu Bayern, Aue bei Schueeberg in Sachsen, Chemnitz in Ungarn, Cornwallis in England. In der Thonerde haben die Chemiker iu neuerer Zeit ein Metall entdeckt, welches sie Alumin nannten und dessen Darstellung im großen durch die gelunge- nen Versuche unseres berühmten Landsmanns Wähler in Göttingen möglich ge- worden ist. Zur Zeit sind zwar die Kosten, die seine Gewinnung erfordert, noch ziemlich groß. Da aber hierfür wohl Rat geschafft werden wird, so ist zu er- warten, daß das Alumin später einmal eine große Wichtigkeit erlangt, denn der Stoff, aus dem es gewonnen werden kann, die Thonerde, ist ja im Mineralreich ebenso verbreitet, wie z. B. der Kalk oder das Eisen. Es ist zinnweiß, glänzend wie Silber, ebenso dehnbar und so hart wie dieses, läßt sich schmieden und kann mit allen geschmeidigen Metallen zusammengeschmolzen werden. Dabei ist es auffallend leicht, so daß man ganz überrascht ist, wenn man ein daraus gefer- tigtes Geräte, z. B. einen Löffel, in die Hand nimmt und findet, daß derselbe etwa die Schwere hat, wie wenn er aus Pappe gemacht wäre. Berlin. te der Mensch stirbt und seinen Leichnam der Erde giebt, das Tier getötet und von anderen Tieren gefressen wird, oder verweset, die Pflanze ver- welkt und vermodert, so zerbricht durch Hitze und Kälte, durch Wind und Wetter auch das festeste Gestein, und wird vom Wasser zu Sand und Staub zermahlen. Aber alle diese Überreste von Tieren, Pflanzen und Steinen ver- mischen sich vollständig, indem sie nacheinander entstehen, oder indem später Wasser und Wind sie gemeinsam nach einer andern Stelle führen. Dadurch wird es bewirkt, daß die Zerstörung des Lebens und der fest- gebildeten Teile des Erdballs nicht eine Vernichtung, sondern eine Neubildung zur Folge hat, auf welcher Leben und Gedeihen der Pflanzen und Tiere mög- lich wird. Während auf dem Felsen der Hochgebirge mrr das Moos und die Flechte sich ansiedeln, und die in den höchsten Gegenden verkümmerten imb verkrümmten, weiter hinab schlank aufragenden Nadelhölzer mit ihren halbnack- ten Wurzeln die Steinblöcke umklammern, entsteht auf dem Abhange, wohin die Trümmer der Felsen sich wälzten, allmählich die üppige gras- und kräuter- reiche Weide, die der Seunhirt im Sommer mit seinen Kühen und Ziegen besucht, oder im niedrigen Gebirge die Schutthalde, die der arbeitsame Winzer mit seinen Weinstöcken bedeckt. Weiter hinab aber, im Thale, wo der feinere Sand und Grus der zerstörten Steine, Pflanzen und Tiere lagert, finden sich die köstlichen, mehr geebneten Ackerfelder ein, welche der Mensch mit dem Pfluge bearbeiten kann, und die ein weit gedehntes Land vom Fuße der Berge bis au die Ränder des Meeres bedecken. — In der nächsten Nähe des Wassers, das die erdige Schuttmasse zu der wassergleichen Fläche, seinem eigenen Spiegel ähnlich, zu gestalten strebt, da bildet dann das von Wasser durchdrungene Erd- 149. Der Ackerboden.
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