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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 127

1880 - Sondershausen : Eupel
127 dem frechen Gesindel an, und nach einer halben Stunde war im Zimmer keine Maus mehr zu sehen oder zu hören. Voll Freude über diese glück- liche Veränderung gab der König, da er unermeßliche Reichtümer hatte, für die Katze einige Tonnen Goldes. Das Schiff kehrte nach London zurück. Kaum hatte der Kaufmann gehört, wie viel Gold die Katze eingebracht hatte, so ließ er den Knaben zu sich kommen, erzählte ihm sein Glück und sicherte ihm allein den ganzen Gewinn zu. Er ließ ihn darauf die Handlung erlernen, und da der junge Mensch sich treu, fleißig und sparsam erwies, so gab er ihm, als er erwachsen war, seine Tochter zur Ehe und setzte ihn zum Erben seiner Güter ein. Die Stadt London aber machte ihn zu ihrem Oberbürgermeister. Campe. 184. Friedrich der Grosse belohnt die Tapferkeit. Als der König- im Jahre 1757 in Böhmen auf dem Marsche war, ritt er mit einem Husarenunteroffizier und sechs Mann voraus, um die Gegend zu durchforschen. Eine feindliche Husarenabtheilung von fünfzehn Mann kam ihnen entgegen. „Was willst du nun machen?“ fragte Friedrich den Unteroffizier. „Wenn Eure Majestät erlauben, dass ich denken darf, Sie wären nicht zugegen, so jage ich die fünfzehn Husaren alle in die Flucht.“ —- „Nun, so denke es ein- mal!“ sagte der König. — Der Unteroffizier rief hierauf seinen sechs Mann zu: „Kinder, nun vorwärts! Ein jeder von euch erhält einen Eriedrichsd’or. Ihr kennt mich.“ Er liess seine Mannschaft in einer Keihe aufrücken, und so jagte er auf die feindliche Abtheilung los und hieb so lebhaft ein, dass nach einigen Minuten die Feinde flohen und zwei Todte und noch sechs Verwundete zurückliessen, welche als Gefangene mitgenommen wurden. Von preussischer Seite waren der Unteroffizier und ein Gemeiner verwundet und ein Pferd todt ge- schossen. Der König ritt dem verwundeten Unteroffizier entgegen, nahm den Hut ab und sagte: „Herr Lieutenant, ich danke für seine Tapferkeit und seine guten Gesinnungen gegen mich. Den Husaren werde ich sein Versprechen doppelt erfüllen.“ 185. Züge aus dem Leben Friedrichs des Großen. Friedrich der Große wußte durch Herablassung und Freundlichkeit die Herzen aller, die ihn sahen, zu gewinnen. Als er einst von Schlesien nach Berlin reiste, drängte sich eine alte Frau dicht an den Wagen des Königs heran. „Was wollt ihr?" fragte der König sehr gnädig. „Nur das Angesicht meines Königs sehen und nichts weiter," antwortete die Alte. Der König nahm einige Friedrichsd'or aus der Tasche, gab sie ihr und sagte: „Seht, liebe Frau, auf diesen Dingern stehe ich viel besser; da könnt ihr mich ansehen, so lange ihr wollt; jetzt aber habe ich nicht Zeit, mich länger ansehen zu lassen." Auch freimütige Antworten liebte der König und nahm ein dreistes Wort nicht übel, wenn es nur wahr und treffend war. So fragte er einst bei einer Musterung einen Soldaten, der bei Kollin mehrere Hiebe
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