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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 242

1880 - Sondershausen : Eupel
242 Himmel mit seinen hell flammenden Sternen vor den Zelten und erzählen. So war's vor alters, so ist's heute; der Boden ist derselbe geblieben und seine Bewohner auch. Arabien ist die Heimat Muhameds, des falschen Propheten. Er hatte als Kaufmann viele Reisen gemacht. Nun zog er sich in die Ein- samkeit zurück und trat dann mit dem Vorgeben auf, der Engel Gabriel, der fleißig zu ihm komme, habe ihn für den Gesandten Gottes erklärt. Alsbald kam er nach Mekka, wo er früher gewohnt hatte, und sagte zu den Seinigen: „Es ist nur ein Gott, und Muhamcd ist sein Prophet. Moses und Christus sind auch Propheten gewesen, aber ich bin der größte. Um selig zu werden, braucht ihr nichts zu glauben, als nur dies eine. Doch müßt ihr dabei zu bestimmten Zeiten beten, müßt fleißig Almosen geben, auch fasten und euch oft waschen; solche gute Werke sind Gott angenehm und bringen in den Himmel." Das war freilich ein leichter Weg zum Himmel; darum wuchs die Zahl seiner Anhänger bald. Sie glaubten ihm, wenn er vorgab, er reite des Nachts auf einem weißen Pferde in den Himmel, um mit Gott zu reden, oder wenn er sagte, eine Taube, die ihm Erbsen aus dein Ohr fraß, bringe ihm Botschaft aus dem Himmel. Die Wahrheit aber ist, daß er aus der christlichen und jüdischen Lehre nahm, was ihm gefiel, es verdrehete und damit zusammenbrauete, was seine Willkür und seines Fleisches Gelüst ihm eingab. Seine Lehre ist in ein Buch gesammelt, welches der Koran heißt. — Widersacher bewirkten, daß er im Jahre 622 von Mekka fliehen mußte; von diesem Jahre an zählen seine Anhänger die Jahre. Er ging nach Medina, mitternacht- wärts von Mekka. Von hier zog er mit seinem Haufen nach Mekka und eroberte es. Von nun an breitete er seine Lehre mit Feuer und Schwert ans. Die Seinigen waren allezeit unverzagt, denn er hatte sie glauben gelehrt, der Mensch könne dem, was das Schicksal über ihn verhängt habe, nicht entgehen; für den Glauben aber streiten und die Feinde todten, sei der Weg zu den höchsten Freuden des Himmels: wer im Kampfe für Muhameds Lehre- falle, gehe ins Paradies, wo er unter schattigen Bäumen von Jungfrauen bedient werde, und am jüngsten Tage würden seine Wunden wie Bisam duften und wie Leuchtkäfer glänzen; in einen großen schönen Zelt werde er wohnen, und dreihundert Speisen zugleich würden in goldenen Schüsseln vor ihm stehen. Solche Gedanken machten den Arabern Mut. — Muhameds Nachfolger nannten sich Kalifen^ (Statt- halter des Propheten) und unterwarfen sich schnell einen großen Theil der Erde. Bald waren die christlichen Landschaften Asiens und Afrikas von ihnen erobert; wer seinen Glauben nicht verleugnen wollte, wurde erwürgt. Dann kamen sie von Afrika nach Spanien und Süditalien und dachten überall den Christennamen auszurotten. Da gab Gott einem tapfern deutschen Helden, Karl Martell, Sieg wider sie; er schlug sie 732 in der großen Schlacht bei Tours in Frankreich. Heutzutage sind sie ohn- mächtig. Flügge. 54. Indien. An der Nordgrenze von Indien liegt das höchste Gebirge der Erde. Sein Name ist Himalaya, d. h. Heimat des Schnees. An seinem ^üd- fuße breitet sich ein langer ununterbrochener Wald aus, der in der nassen
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