1880 -
Sondershausen
: Eupel
- Hrsg.: Helmrich, Karl, ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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wachsen; alles von den Wassern der Sintflut begraben. — Der
Altai ist reich an Wild, Gold, Silber und andern Metall. Weiter in
der Mitte und gegen Norden des Landes beginnt die Jagd nach den
Pelztbieren (Zobeln, Hermelinen, Füchsen und Eichhörnchen). Bis
zum äussersten Norden aber folgen den umherschweifenden wilden
Völkern der Hund und das Rennthier.
Die Einwohner Sibiriens sind theils Europäer, die aus Russ-
land als Beamte oder Kolonisten dorthin gesandt sind oder als Ver-
bannte in den Bergwerken hei harter Arbeit ein trostloses Leben
hinzubringen haben. Die übrigen aber sind umherschweifende heid-
nische Horden, unter denen die Missionare bis jetzt noch nichts
ausgerichtet haben. Städte und Dörfer sind im Süden sparsam zer-
streut; auf der lebhaftesten Strasse von Irkutsk nach Tomsk liegen
auf einer Strecke von 210 Meilen nur drei Städtchen.
Flügge.
57. Überblick über Afrika.
Lage. Afrika liegt zwischen dem 35° südlicher und dem 37° nördlicher Breite
und^vom 0° bis 69° östlicher Länge; es dehnt sich mithin von Westen nach Osten
1035 M. und von Norden nach Süden 1080 M. aus. Der nördlichste Punkt ist
das Cap Blanco; — der südlichste das Cap Agulhas oder Nadelcap; — der
westlichste das Cap Verde, das grüne Vorgebirge; — der östlichste das Cap
Guardafui.
Grenzen. Im Norden das Mittelmeer mit dem Busen von Sydra und Gabcs.
— Im Osten der Suez-Kanal, das rote Meer und der indische Ozean. —Im Westen
der atlantische Ozean mit dem Busen von Guinea. — Im Süden stoßen der indische
und atlantische Ozean zusammen.
Größe. 543 605 Q.-Mln.
Gebirge und Bodengestalt. An der Nordküste zieht das Atlas-Gebirge,
höchste Spitze 3 475 m. Die ganze Südhälfte ist ein großes Hochland, das von Berg-
gruppen durchschnitten ist und terrassenförmig zum Meere abfällt. Im Innern Schnee-
berge, wie der Kilimandscharo, 6 116 rn. hoch. Am Westrandc, nördlich vom Busen
von Guinea, das Kongogebirge. Im Osten unfern vom Cap Guardafui das Alpen-
land von Habesch. Dazwischen liegt der Sudan, eine große Tiefebene. Nördlich
vom Sudan die höher gelegene Wüste Sahara. Westlich vom roten Meer sind die
Stnfenländer des Nil, Nubien und Ägypten.
Flüsse. In das Mittelmeer fließt der Nil, gegen 560 Mln. lang, der aus zwei
Flüssen, dem blauen Nil (von den abessinischcn Höhen) und dem weißen Nil (aus dem
Victoria-Nyanza-See) entsteht. In den atlantischen Ozean gehen Senegal und Gam-
bia; in den Busen von Guinea ergießt sich der Niger; in das südatlantische Meer
der Zaire oder Congo; und der Oranje ström oder Gariep; in den indischen
Ozean der Zambesi. — Große Binnenseen im Innern, wie der Tschadsee, der
Nyanzasee.
Die Bevölkerung wird auf ungefähr 200 Mill. geschätzt; zum größten Theil
Neger neben eingewanderten Europäern.
Einzelne Länder.
A. Nordafrika.
1. Die Nilländer, a. Abessinien, von Christen bewohnt. Hauptstadt G ondar.
— b.,Nubien und Kordofan, meist Ägypten unterworfen. Hauptort Chart um.
— 6. Ägypten, türkischer Vasallenstaat unter einem Vizekönig, 51/* Mill. E. Städte:
Kairo mit 350 000 E. Alexandria mit 212000 E. Suez.
2. Die Atlasländer, a. Kaisertum Marokko mit 6 Mill. E. Städte:
Marokko, Fez. — b. Das französische Algerien mit 2% Mill. E. Hauptstadt
Algier. — c. Tunis, türkischer Vasallenstaat, mit 2 Mill. E. Hauptstadt Tunis,
cl. Tripolis mit Barka und Fezzan, türkischer Vasallenstaat, 1 Mill. E.