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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 264

1880 - Sondershausen : Eupel
264 gestaltet, so prachtvoll gefärbt, in so reicher Anzahl, und in so ungeheurer Länge vorhanden, daß sie im Stande sind, die Tiefen des Meeres zu märchenhaften Zanbergärten umzugestalten. Das Meer ist auch das eigentliche Lebenselement zahlloser Thiere. Wohin kein Eisbar mehr jagen geht, da wimmelt es von kleinen Schleim- thieren in meilenweiter Ausdehnung. Zehn Kilometer breit färben sie das dunkelblaue grönländische Meer grün, so daß 100 000 Menschen, und wenn sie vorn Anfang der Schöpfung gezählt hätten, nicht im Stande sein würden, diese Menge kleiner Thierchen zu zählen, denn bis 500 Meter in die Tiefe regt sich Thier neben Thier, während es in andern Buchten des- selben Meeres gegen 100 Meilen weit von braunen Medusen wimmelt, von denen 4 Btillionen erst einen Kubikmeter füllen. Soll ich ferner, um die riesenhafte Fülle der Meerthiere augenschein- lich zu machen, noch erwähnen die 25 bis 40 Meter langen Walfischarten, die 500 Kilogramm schweren Schildkröten, die Walrosse, Seekühe und See- hunde, von denen jährlich auf den Jnselklippen des südlichen Eismeeres allein über eine Million erlegt werden? Oder soll ich daran erinnern, wie unendlich fein der Gliederbau, die Muskeln und Nerven, die Ernährungs- organe und Blutgefäße jener Thierchen sein müssen, welche nur die Größe eines Stecknadelkopfes oder einer Erbse haben? Zn den wunderbarsten Geschöpfen des Meeres gehören die Polypen. Was kein Baumeister der Welt zu vollbringen im Stande ist, das voll- führen diese kaum erbsengroßen Thierchen. Sie bauen große, gewaltige Steinburgen, thurmhohe Schlösser in ihren Korallenriffen und Korallen- inseln, welche den Menschen eine willkommene Heimat bieten, und auf denen-die schlanke Kokospalme ihre grüne Blätterkrone im Meereswinde wiegt. Wie mühsam baut der Mensch seine Uferdämme gegen die an- dringenden Meeresstuten! wie klappern und raffeln dabei seine gewaltigen Dampfmaschinen! Die einzigen Polypen führen dagegen in geräuschloser Beharrlichkeit den ewigen Kampf gegen die anprallenden Sturmwellen, sie bauen Jahrhundert um Jahrhundert an ihren Dämmen, und siehe, so großartig sind die von ihnen gebildeten Fels- und Inselgruppen, daß sie sich meilenweit in den Ozean erstrecken. Wunderbar ist alles, wohin wir blicken, überwältigend der Eindruck der Lebensfülle! Wie groß muß der sein, der dies alles erdachte und erschuf! Nach Fr. Körner. 72. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuren, großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternfeher wissend besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und
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