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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 267

1880 - Sondershausen : Eupel
267 lassen, deshalb rechnet man je aus das vierte Jahr einen Tag mehr und nennt es das Schaltjahr. — Der Frühling beginnt um den einnnd- zwanzigsten März; die Sonne steht gleich weit von beiden Polen über der Erde, Tag und Nacht sind gleich. Die Sonne scheint immer näher zu kommen und immer höher am Himmel aufzusteigen, der Tag und die Wärme nehmen zu, die Nacht und die Kälte nehmen ab. Der Sommer beginnt um den einundzwanzigsten Juni. Alsdann steht die Sonne am höchsten über unserm Haupte, und dieser Tag ist der längste. Von da an kommt die Sonne immer schiefer gegen uns zu stehen, und die Tage werden kürzer. Der Herbst beginnt um den cinundzwanzigsten September. Tag und Nacht sind wieder gleich, die Tage und die Wärme nehmen immer ab, die Nächte und die Kühle nehmen zu. Der Winter beginnt um den einundzwanzigsten Dezember. Der Leser verschläft alsdann die längste Nacht, und die Sonne steht so tief, daß sie ihm noch früh um neun Uhr durch des Nachbars Kaminhnt in das Stüblein schauen kann, wenn die Fensterscheiben nicht gefroren sind. — Hieraus ist zu gleicher Zeit zu erkennen, daß nie auf der ganzen Erde die nämliche Jahreszeit herrscht. Denn zu gleicher Zeit und in gleichem Maße, wie sich die Sonne von unserem Scheitelpunkt entfernt, oder wir von der Sonne, kommt sie höher über diejenigen zu stehen, welche gegen den anderen Pol hinaus wohnen, und umgekehrt ebenso. Hebel. 73. Der Mond. Der Leser wird nun recht begierig sein, auch etwas Neues von dem Monde zu erfahren, der ihm des nachts so oft in die Fenster scheint. Erstlich: Der Mond ist eine große Kugel, die im unermeßlichen Weltraum schwebt, nicht anders, als die Erde und die Sonne; aber in seiner körper- lichen Masse ist er funfzigmal kleiner als die Erde, und nur ungefähr 50 000 Meilen von ihr entfernt. Zweitens: Der Mond, wie die Sonne, scheint sich in vierundzwanzig Stunden mn die Erde herum zu drehen. Es scheint nur so, und in Wahrheit kommt das Erscheinen und Verschwin- den des Mondes, wie der Sonne, nur von der Umdrehung der Erde um ihre Achse her. Drittens: Der Mond muß auch sein Licht von der Sonne empfangen. Eine Hälfte seiner Kugel ist erhellt, die gegen die Sonne ge- kehrt ist, die andere ist finster. Damit nun nicht immer die nämliche Hälfte hell und die nämliche finster bleibe, so dreht sich der Mond, wie die Erde, ebenfalls um sich selber oder um seine Achse und zwar in nenn- nndzwanzig und einem halben Tag. Daraus folgt, daß in dieser langen Zeit der Tag und die Nacht nur einmal um den Mond herumwandeln. Der Tag dauert dort an einem Orte so lange, als ungefähr zwei von unsern Wochen, und ebenso lange die Nackt; und ein Nachtwächter muß sich schon sehr in acht nehmen, daß er in den Stunden nicht irre wird, wenn es einmal anfängt, zweihundert drei und zwanzig zu schlagen, oder dreihundert neun. — Aber viertens: Der Mond bewegt sich in der nämlichen Zeit auch mn die Erde. Dies sieht man an den Sternen. Wenn man einen langsam gehenden Postwagen aus weiter Ferne beobachtet, meint man, er stehe still; wenn man aber bemerkt, wie er doch nicht immer neben dem nämlichen Baum an der Straße sich befindet, sondern nach ein paar Minuten neben einem andern, so erkennt man, daß er nicht still steht, sondern langsam der Station zufährt. Wenn er aber in einem
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