Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 289

1880 - Sondershausen : Eupel
289 reif wird. Fragt nur die Bauern! Die können auch Stückchen von ihm erzählen, die alle das Zuchthaus verdienten. Selbst auf ihren Kornböden können sie ihr Getreide nicht sichern; der Spatz holt sich seinen Theil selbst, und das alle Tage. Vom Reisen ist er kein Freund; er bleibt im Winter da und denkt: „Ich kann mir ja mit Stehlen helfen!" — Ist das nicht arg? — Werdet nicht wie die Spatzen! Walther. 17. Die Meise. Die Meisen sind ein lebhafte» Yömein. Es sind kleine, starke und äusserst muntere Thiere. Sie leben von Insekten, Beeren u. dergl. Ihr Gefieder ist lang, weich, seidenartig. Sie vermehren sich ausserordentlich schnell, fliegen rasch und klettern flink. Verkehrt hängen sie sich an die Zweige der Bäume. Sie leben gern in Ge- sellschaften. Am liebsten nisten sie in Baumlöchcrn. Wenn man im Herbste durchs Nadelholz geht, so trifft man oft weit und breit kein Vögelchen. Plötzlich stösst man auf ein lautes, lustiges Leben. Eine Gesellschaft von Meisen streicht durch den Tannenwald. Es sind wandernde Tann-, Kohl-, Hauben- und Blaumeisen. Ein halbes Dutzend Goldhähnchen haben sich ihnen angeschlossen. Die Gesell- schaft besetzt etwa fünf oder sechs Bäume. Dann wird das Gehölz von oben bis unten durchstöbert. Die Thierlein häkeln sich, ,,zit — zit“ rufend, an die Spitzen und Wipfel der Bäume. Emsig werden Insekten aufgesucht und gejagt. Auf die Menschen, die unten zu- sehen, wird nicht geachtet. In wenigen Minuten sind unter tausend Künsten die Bäume und Sträucher abgesucht. Nun macht sich die Gesellschaft wieder auf den Weg nach Süden. In kurzer Zeit ist all das lustige und bunte Treiben wieder verschwunden. Ts ch vi di. 18. Der Specht. Es gibt auch unter den Vögeln reiche und arme Leute, vornehme und geringe, Fürsten und Könige und schlichte Handwerkslente. Der Habicht und der Falke ziehen mit krummen Schnäbeln und scharfen Klanen auf die Jagd; der Kranich und der Reiher gehen als Fischcrsleute zu dem Teiche; die Schwalbe baut als Maurer sich ans Erde das feste Nest, und tief im Walde wohnt der Holzhauer und Zimmermann der Vögel: der arme Specht. Vier Brüder sind es, die alle das gleiche Hand- werk treiben. Der größte heißt von seinem schwarzen Rocke der Schwarz- specht. Er hat ein feuerrotes Käppchen auf dem Kopfe. Schön grün und rot ist der zweite; er heißt nach seinem Kleide der Grünspecht. Die beiden andern sind schwarz und weiß, als sei ihr Kleid ans Flicken und Flecken zusammengesetzt, wie es bei armen Leuten wohl der Fall ist; einer davon ist größer, der andere kleiner, dies ist der große und der kleine Buntspecht. Kümmerlich ist die Nahrung dieser Vögel. Nichts Gebratenes und Gesottenes kommt ans ihren Tisch; ekelhafte Würmer und Maden sind ihre Kost einen Tag wie den andern, selbst am Festtage. Ohne Salz und Schmalz, roh wie sie sind, frißt sie der Vogel. Doch ist er dabei lustig Helmrich, Vaterländ. Lesebuch. 19
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer